Familien für Jugendliche gesucht

Sie sollen Flüchtlinge und junge Menschen aus Wuppertal aufnehmen.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Caritas und Stadt suchen Familien, die einige Zeit lang junge Menschen zwischen 16 und 18 Jahren bei sich aufnehmen — als so genannte Gastfamilien. Sie sollen sowohl Jugendlichen aus Wuppertal als auch minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen für eine Zeit ein familiäres Umfeld bieten und sie auf ein selbstständiges Leben vorbereiten.

Silvia Hamacher, Leiterin der Sozialen Dienste I beim Caritasverband Wuppertal/Solingen, erklärt, dass Jugendliche, die nicht in ihrer Ursprungsfamilie leben können, bisher in Heimen oder Wohngruppen wohnen. Für einige von ihnen wären familiäre Beziehungen besser. Gleiches gilt für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die bisher in Heimen, Wohngruppen und provisorischen Einrichtungen wohnen — 370 von ihnen leben derzeit in Wuppertal.

Viele haben angeboten, solche Flüchtlinge aufzunehmen. Das nehmen Stadt und Caritas zum Anlass, neu nach Familien für Jugendliche zu suchen — für Flüchtlinge und junge Menschen aus Wuppertal. „Das können auch ältere Paare sein, deren Kinder aus dem Haus sind“, sagt Silvia Hamacher.

Die Gastfamilien sollen den Jugendlichen zum Beispiel helfen, einen Schulabschluss zu erreichen, und Fertigkeiten zum eigenständigen Leben vermitteln von Kochen bis zum Umgang mit Geld, erklärt Claudia Bock vom Jugendamt. Die Caritas schult die Familien und begleitet sie durch regelmäßige Besuche.

Interessierte können sich an Caritas-Sozialarbeiterin Eleonore Wieland wenden, die mit ihnen die Möglichkeiten einer Aufnahme klärt. Geeignete Familien nennt sie dem Jugendamt, das die Jugendlichen betreut. Beide Seiten lernen sich bei einem ersten Treffen kennen. „Es muss zusammenpassen“, betont Silvia Hamacher.

Die Gastfamilien erhalten knapp 700 Euro im Monat Unterhalt für die Jugendlichen, dazu 720 Euro für ihre Erziehungsleistung.