WZ-Mobil Outlets: „Klageweiber sollen sich einigen“

Bürger am WZ-Mobil äußern wenig Verständnis für den Bergischen Streit.

Foto: Andreas Fischer

Wuppertal. Wuppertal klagt gegen das geplante Designer Outlet Center in Remscheid, die Nachbarstadt verklagt Wuppertal wegen seines FOC (Factory Outlet Center) in der Bundesbahndirektion sowie Investorenkubus und Geschäftsbrücke. Da können die Wuppertaler nur klagen, dass sie das für Unsinn halten. Das brachten sie auch am WZ-Mobil vor dem Barmer Rathaus zum Ausdruck.

„Einfach nur bekloppt“, sagte Helga Sondern. Sie hält den Bau von zwei Centern für überflüssig: „Da jeder nur ein Gehalt bekommt, kann er es nur einmal ausgeben.“ Es werde sich nur ein Outlet-Center halten. „Ich kenne viele Remscheider, die zum Einkaufen nach Wuppertal kommen.“

Volker Kralle hatte für die „städtischen Klageweiber“ wenig übrig: „So ein Kinderkram ist einer Großstadt nicht würdig. Und wenn ich auch noch sehe, dass beide Oberbürgermeister Parteigenossen sind, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis.“ Seine Frau Elfie lieferte einen Lösungsvorschlag: „Man sollte die Verantwortlichen in einen Raum sperren, bis sie sich geeinigt haben.“

Konstruktive Zusammenarbeit forderte Peter Moeller. „Das Bergische Land will sich doch gegen die Rheinschiene behaupten, da ist ein gegenseitiges Verklagen mit Sicherheit kontraproduktiv. Sollen doch beide Städte ihr Center eröffnen. Dann macht eben der Schlechtere zu. Das sind die Gesetze des Marktes.“

Peter Hahn sieht Outlet-Center generell kritisch: „Das mag ja für den Verbraucher auf den ersten Blick ganz schön sein. Aber der Einzelhandel kommt nicht dagegen an. Die Läden machen zu, und dann klagen alle über die Verödung der Innenstädte.“ Schon Ikea sei bedenklich. „Da gibt es soviel auf einem Fleck, dass dann keiner mehr in die Stadt fährt, um da Einrichtungsgegenstände zu kaufen.“

Jörg Bergmann bezieht klar Position: „Remscheid hat nichts mit Wuppertal zu tun und umgekehrt. Wenn beide gemeinsam etwas erreichen wollen, dann sollten sie miteinander reden und nicht gegeneinander prozessieren.“ Marion Rackwitz hält von den Bauplänen überhaupt nichts. „Ich sehe große Gefahr für den Einzelhandel. Das zeigt der Werth: Diese Mieten können sich doch sowieso nur noch Billigketten und Apotheken leisten.“

„Solche Klagen sind reine Geldverschwendung. Diese Beträge sollte man lieber für vernünftige Zwecke ausgeben. Wie für das Tierheim, das im September wegen finanzieller Probleme schließen muss“, schimpfte Rudolf Liebnitzky. „Mit dem Geld anderer Leute lässt sich leicht prozessieren“, sagte Volker Baer. „Wenn sich die Bürgermeister nicht einigen können, dann sind sie am falschen Platz“, betonte Wolfgang Ellinghaus. „Ich brauche kein Outlet-Center. Ich kaufe gut und preiswert im Wuppertaler Einzelhandel.“