Noch knapp 800 offene Stellen Fast 30 Prozent der Ausbildungen werden in Wuppertal frühzeitig beendet
Wuppertal · Abbruchquote liegt nach Zahlen der IHK bei neun Prozent
Knapp 30 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse wurden in Wuppertal im vergangenen Jahr vorzeitig aufgelöst. Dies belegt eine neue Statistik vom Landesbetrieb IT.NRW. Mit exakt 28,6 Prozent befindet sich die Bergische Stadt damit genau im bundesweiten Durchschnitt. In ganz Deutschland lösten 2023 29,7 Prozent aller Azubis ihr Arbeitsverhältnis frühzeitig auf. Insgesamt ist die sogenannte Vertragsauflösungsquote damit um 0,6 Prozent im Vergleich zu 2022 gesunken. Im Verlauf der letzten zehn Jahren stieg sie hingegen um sechs Prozent.
Abbruchquote liegt nach Zahlen der IHK bei neun Prozent
Laut Carmen Bartl-Zorn, Geschäftsführerin für Aus-und Weiterbildung bei der Bergischen IHK, stellen die Ergebnisse jedoch ein verzerrtes Bild dar: „Die Statistik gibt ein schlechteres Bild ab, als es wirklich ist. Es werden alle Auflösungen erfasst; von der IHK, der Handwerkskammer und so weiter“, erklärt sie. „Häufig haben Azubis einen Anschlussvertrag, sodass sie gar nicht in diese Statistik zählen dürften.“ Viele Auszubildenden verkürzen heutzutage ihre Ausbildung, beispielsweise von drei auf zweieinhalb Jahre. Der Ausbildungsvertrag wird in diesem Fall ebenfalls frühzeitig aufgelöst und durch einen Festanstellungsvertrag ersetzt. „Die tatsächliche Abbruchquote liegt bei unserer IHK bei ungefähr neun Prozent. Der einzige Bereich, bei dem es circa 20 bis 25 Prozent sind, ist das Gastgewerbe“, so Bartl-Zorn.
Aktuell gibt es bei der Bergischen IHK noch 789 freie Ausbildungsplätze in Wuppertal für den Start in diesem Jahr. In Remscheid und Solingen sind insgesamt noch etwas mehr als 600 Plätze frei. Laut der Geschäftsführerin ist dies eine relativ große Anzahl: „In nahezu jedem Bereich ist noch etwas frei. Eigentlich sind zu diesem Zeitpunkt schon alle Plätze zur Ausbildung zum Industrie- und Zerspanungsmechaniker besetzt. Da sind aber auch noch einige frei.“ Vor allem im Bereich Büro und Verkauf gebe es auch noch sehr viele freie Stellen.
Beratungshotline soll Unschlüssigen helfen
Am beliebtesten ist auch in diesem Jahr im Städtedreieck die Ausbildung zum Tierpfleger. „Wir haben nur zwei oder drei Stellen im Umkreis und die sind immer schnell belegt. Genauso bei den Mediengestaltern“, weiß Bartl-Zorn. Wer kurzfristig einen Platz sucht, solle sich an die neu eingerichtete Hotline der IHK wenden: „Frau Köhler ist täglich von 10 bis 13 Uhr unter der Nummer 0202/2490833 erreichbar und steht für ein Beratungsgespräch zur Verfügung.“ Dies sei vor allem für alle eine Option, die in den kommenden Wochen eine Absage für die Bewerbung um einen Studienplatz erhalten. „Nicht verzagen, sondern sofort bei unserer Beratung anrufen und einen Gesprächstermin ausmachen. Wir haben noch für nahezu jeden eine passende Stelle“, appelliert die Verantwortliche für Aus- und Weiterbildung an alle Interessenten.