Meinung WZ-Kommentar zu „Seniorin darf nicht vorne aussteigen“: WSW sollten Zeichen setzen

Wuppertal · Das Sicherheitsgefühl des Fahrgastes sollte in diesem Fall eine höhere Priorität haben als die Einhaltung einer ansonsten sinnvollen Regel.

christian.toeller@wz.de

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Foto: ANNA SCHWARTZ

Regeln sind eine gute Sache. Auch wenn sie so manchem Zeitgenossen nicht passen oder sinnvoll erscheinen. Dass die Regel der WSW sinnvoll ist, dass nur vorne ein- und nur hinten ausgestiegen werden darf, ist dagegen durchaus nachzuvollziehen. Auf diese Weise kann nämlich die eine oder andere, für den Fahrplan überaus wichtige Sekunde eingespart werden. Dennoch gilt auch bei der sinnvollsten Regel der Grundsatz: Sie werden von Ausnahmen bestätigt. Ältere und gehbehinderte Menschen im Bus auch vorne aussteigen zu lassen, ist eine solche, die Regel bestätigende Ausnahme. Leider scheint das noch nicht bei allen Busfahrern angekommen zu sein, wie eine WZ-Leserin aus eigener bitterer Erfahrung zu berichten weiß. Die meisten Fahrer lassen sie vorne aussteigen. So hat sie ein Gefühl der Sicherheit, denn dadurch hat der Fahrer sie im Blick. Und das Sicherheitsgefühl des Fahrgastes sollte in diesem Fall eine höhere Priorität haben als die Einhaltung einer ansonsten sinnvollen Regel. Und das nicht nur aus Kulanz durch den Fahrer, sondern als Teil ebendieser Regel. Die WSW wären gut beraten, ihre Fahrer anzuweisen, ältere und gehbehinderte Menschen vorne aussteigen zu lassen, wenn diese das wünschen. Damit würden die Stadtwerke ein Zeichen für mehr Sicherheit, aber auch für mehr Service setzen. Auch damit gewinnt man neue Fahrgäste.