Fast vier Jahre Haft für Tötungsversuch im Ehebett
Drei Jahre und neun Monate muss die 44-Jährige ins Gefängnis, die im Januar versucht hatte, ihren Ehemann (48) zu erstechen. Das Landgericht verurteilte sie wegen versuchten Totschlags in einem minder schweren Fall.
Das Ehepaar, das mit vier Kindern vor dem Krieg in Syrien geflüchtet ist, lebte in einer Wohnung in der Nordstadt. Schon in Syrien kriselte die Ehe, unter anderem, weil der Mann sich eine Zweitfrau genommen hatte. Dennoch folgte die Angeklagte ihm nach Deutschland. Das Paar versuchte einen Neuanfang, was aber misslang. Die Frau litt schließlich an einer Depression. In diesem Zustand griff sie im Ehebett zu einem Messer und stach dem Mann in den Hals, verletzte ihn an der Halsvene. Er konnte aus dem Schlafzimmer fliehen, daraufhin stach sie mit dem Messer auf sich selbst ein, verletzte sich unter anderem an der Leber und am Handgelenk.
Das Gericht ging von einem minder schweren Fall aus, weil nicht auszuschließen ist, dass sie zum Tatzeitpunkt nur eingeschränkt steuerungsfähig war. Der Mann und die beiden älteren Töchter, 20 und 21 Jahre alt, die während der Tat in der Wohnung waren, hatten vor Gericht die Aussage verweigert. kati