Fehlt jetzt Geld für andere Wuppertaler Schulen?
FDP fürchtet Geldmangel. Linke für anderen Standort.
Wuppertal. Die SPD-Ratsfraktion begrüßt die Einrichtung der sechsten Gesamtschule an den Standorten Kruppstraße und Röttgen nicht nur, sondern zeigt sich sogar „froh und stolz“. Alles andere als eine Lösung mit sechs Zügen wäre auch ein fauler Kompromiss gewesen, sagt die schulpolitische Sprecherin Renate Warnecke. Dass die Wahl nicht auf das Gebäude eines bestehenden Gymnasiums oder einer Realschule gefallen sei, liege an den konstanten Anmeldezahlen dieser beiden Schulformen. Zudem hielten sich die Umbaukosten nun in einem moderaten Rahmen.
Die FDP hingegen, die sich im Vorfeld deutlich gegen die Schließung eines Gymnasiums gewandt hatte, fürchtet nun, dass die für den Umbau notwendigen knapp elf Millionen Euro anderen Schulen in den nächsten Jahren fehlen werden. Die FDP bemängelt, dass das Geld aus der Bildungspauschale nun in den kommenden zwei bis drei Jahren ausschließlich in die Gesamtschule fließen werde. Karin van der Most, schulpolitische FDP-Sprecherin: „Die Mittel der Bildungspauschale werden an den Wuppertaler Schulen aber dringend benötigt.“
Zudem prognostiziert die FDP, dass aufgrund der neuen Gesamtschule weitere Schulschließungen folgen werden. „45 neue Klassenzimmer für die 6. Gesamtschule bedeuten bei insgesamt sinkender Schülerzahl, dass entsprechend viele Klassen an anderen Schulen zukünftig geschlossen werden.“
Die Ratsfraktion Die Linke hingegen begrüßt zwar, dass der Ratsbeschluss zur Errichtung einer sechsten Gesamtschule endlich umgesetzt wird, die schulpolitische Sprecherin Helin Argav nennt den jetzigen Vorschlag allerdings „halbherzig“. So gebe es bei den Anmeldezahlen kaum Entlastung, weil die Erweiterung der Gesamtschule Vohwinkel um zwei Züge nun ausfalle. Zudem verstoße die Konstruktion mit zwei unterschiedlichen Standorten für die Sekundarstufen I und II gegen das Gesamtschul-Prinzip den gemeinsamen Lernens. Und die Linke hätte einen Standort befürwortet, in dem bereits jetzt die Sekundarstufen I und II gemeinsam in einem Gebäude unterrichtet werden. kuk