Ferien-Tipp: Formel 1 für Freizeit-Fahrer
Wenn der Sommer sich von der nassen Seite zeigt, bietet die Kartbahn am Deutschen Ring eine schöne Abwechslung.
Mit laufendem Motor steht das Kart in der Boxengasse. Der Fahrer wartet nur noch auf das Startsignal des Streckenpostens. Der Blick durch das Visier des Helmes weicht nicht eine Sekunde von dem Mann mit der schwarz-weiß karierten Flagge. Die Hände des Fahrers umfassen mit festem Griff das Lenkrad. Endlich gibt der Streckenposten das Okay zum Start. Der Motor heult auf, der Flitzer rast los. Ein leichter Duft von verbranntem Benzin weht in die Nase. Reifen rutschen über den Asphalt und quietschen in den Kurven. Durch die Halle der Formel 1-Kartbahn am Deutschen Ring 44 weht tatsächlich ein Hauch von Formel 1.
Am Steuer des Karts sitzt Dominik Jörgens. Der 24-Jährige war bereits einige Male auf der Kartbahn unterwegs und will heute auch seine Freundin Christine Arend (21) in die Geheimnisse und die Faszination des Rennsports einführen. Mittlerweile hat Jörgens etwa die Hälfte der rund 450 Meter langen Strecke hinter sich gebracht, die alle paar Monate umgebaut wird, um den Fahrern immer neue Herausforderungen zu bieten.
„Manche Stammgäste sind davon aber nicht so begeistert. Die müssen sich dann bei der Jagd nach Bestzeiten wieder umstellen“, erklärt Jürgen Biegel, Inhaber der Kartbahn, mit einem Augenzwinkern. Während die seit Wochen eher bescheidene Wetterlage unter anderem für die Freibadbetreiber alles andere als willkommen ist, sieht das bei der Kartbahn anders aus. „Für uns ist das Wetter in diesem Sommer natürlich ein Segen“, berichtet Biegel. Die Leute suchen eben nach alternativen Freizeitaktivitäten, bei denen sie wetterunabhängig sind und dennoch Spaß haben können. In der Kart-Halle werden beide Kriterien erfüllt.
Diese Spitzengeschwindigkeiten wird Christine Arend an ihrem Premierentag nicht erreichen. Während ihr Freund schon mit anderen Fahrern über die Strecke flitzt, geht sie die Sache langsamer an. „Ich habe schon ein wenig Respekt vor der hohen Geschwindigkeit. Aber ich wollte Kartfahren schon immer einmal ausprobieren“, sagt die 21-Jährige, bevor sie die obligatorische Einführung erhält und anschließend — mit Sturmhaube, Sturzhelm und Nackenstütze geschützt — ebenfalls in einen der blauen Flitzer steigt.