Loriot, Brillen, Laurentius: Wuppertals Designer sahnen ab
Der begehrte Red Dot geht in diesem Jahr gleich mehrfach nach Wuppertal.
Wuppertal. Wuppertal festigt seinen Ruf als Design-Stadt — und räumt bei der diesjährigen Vergabe des Designpreises Red Dot einmal mehr groß ab. Besonders populär: Der Preis für Hans Günter Schmitz. Er erhielt die Würdigung einerseits für das Gira Home Server App und zudem für Konzeption und Gestaltung der Wohlfahrtspflege-Briefmarkenserie mit Loriot-Motiven. Und der ist aufgrund seiner Ehrendoktorwürde bei der Bergischen Uni, der Herrenboutique und des Heinzelmanns als Manifestierung des Vorwerk-Kobolds ja selbst fast ein Wuppertaler.
Die Sonderwürdigung Best of the Best geht an ein Projekt seines Lehrgebiets Visuelle Kommunikation. Lena Gruschka und Johannes Kramer legten ein Kommunikationskonzept für die Bundestagswahl in der Kategorie Corporate Design vor. Zudem erhielten sie in der Kategorie Editorial den Red Dot für ihre Kommunikationskonzepte zur Bundestagswahl. „Unser Ziel war es, mehr Menschen zu animieren sich an den politischen Wahlen zu beteiligen“, sagt Kramer. Es geht um ein ganzheitliches Modell — von Stimmzetteln über Wahlbriefe bis hin zu Wahlbüros.
Eine Projektgruppe des Studiengangs Industrial Design und Projektpartner WSW mobil erhalten einen red dot junior prize. 2011. Teammitglieder Phililipp Goeder, Dirk Hessenbruch, Andrea Schöllgen und Renke Thye werden für die Dokumentation zur „Neugestaltung der Schwebebahn“ ausgezeichnet. Das Buch dokumentiert die Aufgabenstellung, eine Fahrzeugspezifikation für die Schwebebahn zu entwickeln. Schwerpunkt waren die Nutzerbedürfnisse. Betreut wurde das Projekt von den Professoren Gert Trauernicht und Brigitte Wolf.
Die Agentur Boros konzipierte und gestaltete zusammen mit international anerkannten Designern und Künstlern den Geschäftsbericht der Zumtobel Group 2009/10. Dafür werden sie ebenfalls mit dem Preis Best Of The Best ausgezeichnet.
Eine zweifache Auszeichnung erhielt Josephine Prokop. Sie beschäftigt sich mit Unternehmenskommunikation sowie Identity Design und entwickelte eine Image-Broschüre für Gas Union. In ihrer Imagebroschüre verknüpft Prokop Stadtansichten sowie eigenständige Bilder aus den verschiedenen Geschäftsfeldern. Wichtig war ihr das Layout licht und klar zu halten und durch Typographie akzentuiert. Daneben gestaltete Prokop auch das Logo für die Gas Union und erhielt auch hier die Auszeichnung.
Lutz Menze Design hat mit einem Team aus Textern, Fotografen, Illustratoren und Produzenten auch gleich zweimal gewonnen: Für ein Kommunikationskonzept des Kö-Bogens in Düsseldorf und für eine Anzeigenkampagne für Standox International.
Zwonull, Studio für Design und Animation, wird mit dem Preis in der Kategorie Sound Design ausgezeichnet. Mit ihrem audiovisuellen Design für das Kurzfilmmagazin „kurzschluss/court-circuit“ von Arte lieferten sie ein umfangreiches Designpaket mit Vorlagen für Webdesign, Print und OnAir-Funktionen.
Vorwerk erhält den Red Dot für den einmal mehr mit vielen Überraschungen aufwartenden und liebevoll gestalteten Vorwerk-Geschäftsbericht und den der akf-Bank. Beteiligt war in beiden Fällen auch das Wuppertaler Druckhaus Ley + Wiegandt.
Die Agentur Roemer und Hoehmann (Marion Roemer und Daniela Höhmann) wird für das Corporate Design des Stadtdekanats Wuppertal prämiiert. Das Logo stellt den Heiligen Laurentius und die katholische Gemeinschaft in den Mittelpunkt. Laurentius verteilt das Eigentum der Kirche an die Bedürftigen und offenbart damit die Gemeinde als den wahren Reichtum.
Gemeinsam mit Emka entwickelt wurde das mit dem Red Dot versehene Projekt 001 von Nico Ueberholz. Dabei entsteht in nur 25 Minuten und nach wenigen Handgriffen eine Ausstellungs- beziehungsweise Kommunikationsfläche beispielsweise für Messebesuche. Aufgrund faltbarer Fronten und Deckenelemente verdoppelt sich die Fläche auf 48 Quadratmeter.