Der in Hamburg geborene Kapitänssohn hatte seine Kindheit im chinesischen Schanghai verbracht und später an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert. Nach diversen Stationen in Norddeutschland zog Hoeck 1927 für zwei Jahre nach Wuppertal. Obwohl 1930 nach Bochum übergesiedelt, übernahm Hoeck 1933 in schwerer Zeit den Vorsitz der Bergischen Künstlergenossenschaft.

In diesem Amt versuchte Hoeck, die Kunst vor den Übergriffen der Nationalsozialisten zu schützen — und scheiterte. Die BKG wurde verboten, Hoecks Bilder — auch aus dem Von der Heydt-Museum — beschlagnahmt. Der Maler, von den Nazis als unbedeutend diffamiert, kann kaum noch legal arbeiten. Im Krieg verschlägt es ihn mit seiner Familie nach Soest, wo Hoeck 1968 stirbt. In Wuppertal stellte er 1952 letztmalig mit der BKG aus.

Sein Sohn Hans Jürgen hat Vollrath Hoeck gemeinsam mit Jutta Höfel und dem BKG-Vorsitzenden Harald Nowoczin ein Denkmal gesetzt. Während der Textband auf 184 Seiten sein Leben nachzeichnet, kann Band zwei für die Kunstszene als der bedeutendere betrachtet werden: Mit 110 teils farbigen Bildtafeln und einem bebilderten Werkverzeichnis ermöglicht das Buch eine Begegnung mit Gemälden, Zeichnungen und Druckgrafiken Vollrath Hoecks — die heute leider im Museumsbetrieb kaum noch einen angemessenen Platz finden.

„Begnadet, aber fast vergessen“ — der letzte Teil dieses melancholischen Fazits über das Andenken an Vollrath Hoeck, das Harald Nowoczin in seinem Betrag zum ersten Band der Biographie zieht, dürfte sich hoffentlich nach dessen Erscheinen ein wenig ändern.