Verkehr Feuerwehreinsatz am Bus: Pause der Schwebebahn beginnt mit einer Panne

Batteriebrand in Oberbarmen löste kurzen Schreck aus. Sonst wenige Probleme, aber viel Kritik am Schwebebahnersatzverkehr.

Gleich um 8 Uhr gab es die erste Panne: Rauch drang aus dem Batteriefach eines Busses.

Foto: Oelbermann

Schlechter Start für den Schwebebahn-Ersatzverkehr am Mittwochmorgen: Ein Schaden an einem der Ersatzbusse direkt um 8 Uhr morgens zeigt, dass noch nicht alles so läuft wie von den Stadtwerken geplant. Am Berliner Platz in Oberbarmen stieg Rauch aus dem Batteriefach eines der Gelenkbusse, ein größerer Brand konnte allerdings durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr verhindert werden. Der Wagen wurde anschließend in die Werkstatt gebracht, um ihn dort zu untersuchen. Sonst habe es keine größeren Probleme am ersten Tag gegeben, berichtet Stadtwerkesprecher Holger Stephan. Die Kunden hätten sich auf die veränderte Situation eingestellt, nur vereinzelt mussten Einsatzkräfte der WSW Fahrgästen den Weg weisen.

Seit Donnerstag fällt die Schwebebahn werktags für ein Jahr aus und die Fahrgäste müssen auf den eingerichteten Ersatzverkehr der WSW ausweichen. 23 zusätzliche Busse, überwiegend von Unternehmen aus der Region, wurden dafür angeschafft, sodass insgesamt 29 Busse zur Verfügung stehen. Um einen fließenden Verkehr zu gewährleisten und zu volle Busse zu vermeiden, wurden Baustellen auf der Strecke verschoben und mehr Busse eingesetzt als in der Schwebebahnpause im vergangenen Jahr.

Pünktlich ab 5 Uhr in Oberbarmen und 5.07 in Vohwinkel waren die ersten Busse unterwegs, zwischen 7 und 19 Uhr sollen sie im Vier-Minuten-Takt die eingerichteten Haltestellen in der Nähe der Schwebebahnstationen anfahren. Die Bushaltestelle des Hauptbahnhofs am Döppersberg wurde allerdings an die B7 der Kreuzung Morianstraße gelegt, da eine Verlegung an den Busbahnhof zu einer verlängerten Fahrtzeit geführt hätte. Generell brauchen die Busse für die gesamte Strecke rund 45 Minuten, erklärt WSW-Chef Markus Hilkenbach - die Schwebebahn schaffe das in 30.

Die Hitze ist das größte Problem für die Fahrgäste

Fahrgäste fürchten vor allem, dass die Abstandsregeln nicht vernünftig eingehalten werden können, die Arbeitswege länger werden, es mit den Masken unerträglich heiß wird, da nicht klimatisiert wird oder mehr Stau entsteht. Das jedenfalls liest man im Konsens in den sozialen Medien. Doch sind das begründete Zweifel? Wie läuft es wirklich am ersten Tag des Schwebebahn-Express?

Bei einer Testfahrt von der Adlerbrücke in Barmen aus bis zum Hauptbahnhof gegen 10 Uhr gab es keine Probleme: relativ leerer Bus, keine Verspätung und auch die Fahrtzeit war mit einer Minute länger als üblich noch im Rahmen. Corinna Münch, die täglich aus Velbert an den Arrenberg pendelt, sieht das etwas anders: „Mein Arbeitsweg dauert durch den Ersatzverkehr deutlich länger. Außerdem wäre es schön, wenn noch mehr Busse eingesetzt werden würden, vor allem in Corona-Zeiten, damit die, die aktuell unterwegs sind, nicht so voll sind.“ Wie es allgemein läuft, werde man aber erst in den kommenden Tagen und Wochen sehen.

Im Vergleich zum eher ruhigen Morgen sind die Busse im Feierabendverkehr gegen 16. 30 Uhr merklich voller, aber vor allen Dingen heißer. Das findet auch Verena Gaentzsch am schlimmsten: „Heute Morgen um 5 Uhr ging es noch, aber jetzt ist es mit der Maske einfach unerträglich heiß. Und dass die Fenster nicht geöffnet sind, macht es nur noch unangenehmer.“ Sebastian Rzytki hält vor allem die Vier-Minuten-Taktung für kaum einzuhalten. Am Döppersberg sei zu den Stoßzeiten einfach zu viel los. Grundsätzlich sieht er die ganze Situation aber eher entspannt. Man müsse da eben durch und könne sich an alles gewöhnen, sagt er. Sein Rat: „Einfach ein bisschen mehr Zeit einplanen und nicht aufregen. Das bringt sowieso nichts.“