Ukraine Aufnahme von Flüchtlingen: Es darf keine zwei Klassen geben

Meinung | Wuppertal · Es wird viel Unterstützung für ukrainische Flüchtlinge vorbereitet. In Sozialen Medien gibt es jedoch sehr gefährliche Tendenzen, Flüchtlinge in zwei Klassen zu unterteilen.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Lokalpolitiker fordern Solidarität und umfassende Hilfe für Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine flüchten. Die Stadt bereitet sich darauf vor, sie auch hier aufzunehmen, und bittet um ehrenamtliche Unterstützung. Vollkommen richtig.

Vollkommen falsch ist allerdings, was sich zu diesem Thema in Kommentarspalten in Sozialen Medien abspielt, unter Beiträgen Wuppertaler Seiten. Dort äußern Menschen, dass jetzt „schnell alle Glückssucher ohne Bleiberecht“ nach Hause geschickt werden sollten, damit „wir uns mit ganzem Herzen um die Menschen kümmern, die wirklich unsere Hilfe brauchen und auch dankbar dafür sind.“ Dass es toll sei, „wenn wir Europäer auch mal Europäern helfen könnten“. Dass es jetzt mal nicht um „irgendwelche Menschen geht, die in der sozialen Hängematte leben wollen“. Dass vielleicht „endlich mal die richtigen und zivilisierten Leute“ hier ankommen.

Die Menschen, die solche Kommentare schreiben, unterteilen Flüchtlinge in zwei Klassen, auf Grundlage ihrer Herkunft, ohne ihre Geschichte zu kennen und die Verhältnisse in den Heimatländern einordnen zu können. Das ist schlicht rassistisch und widerlich.

Einerseits sollte diesen Aussagen keine Plattform geboten werden – andererseits ist es wichtig, diese Tendenz frühzeitig zu erkennen, zu benennen und als Gesellschaft zu reagieren. Mit einer klaren Haltung.