Flüchtlingshilfe hat auch nach drei Jahren noch viel zu tun

200 Mitglieder kümmern sich um die Fragen von Asylbewerbern.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Genau drei Jahre gibt es die Flüchtlingshilfe Wuppertal-West. Anfang 2015 gründete sich der Verein und kümmerte sich als erste organisierte Gruppe ehrenamtlicher Helfer im Stadtgebiet um den damals starken Zuzug von Asylbewerbern. Dieser Einsatz war das Vorbild für weitere Initiativen. Bis heute ist die Vohwinkeler Flüchtlingshilfe einer der größten Vereine bei der Betreuung von Zuwanderern in Wuppertal. Rund 200 Mitglieder und Unterstützer beteiligen sich an der Integrationsarbeit. Für sie richtet der Verein kommende Woche zum dreijährigen Bestehen eine Geburtstagsfeier aus.

„Wir möchten uns damit für das große Engagement unserer Helfer bedanken“, sagt Vorsitzender Wolfgang Kaiser. Deren Arbeit sei weiter unverzichtbar, auch wenn der Zuzug neuer Flüchtlinge nachgelassen habe. „Wir müssen den Menschen, die zu uns gekommen sind, eine Perspektive geben“, betont Kaiser. Derzeit leben laut Stadt rund 10 000 Flüchtlinge im gesamten Stadtgebiet. Erfasst sind dabei Asylbewerber, die in den vergangenen drei Jahren hier angekommen sind. Das ist rund die doppelte Zahl an Flüchtlingen im Vergleich zum Balkankrieg in den 90er Jahren. „Wir sollten diesen Zuzug als Chance begreifen“, findet Wolfgang Kaiser. Er verweist auf die Vermittlung der meisten Asylbewerber in privaten Wohnraum. Dadurch seien Leerstände verringert worden. Auch bei der Integration in den Arbeitsmarkt gibt sich die Flüchtlingshilfe optimistisch. „Das ist aber ein langfristiger Prozess, der Jahre benötigen wird“, stellt Kaiser klar.

Aktuell werden etwa 7000 Flüchtlinge vom Jobcenter betreut und 2500 erhalten Unterstützung im Rahmen des Asylbewerberleistungsgesetzes. Zentraler Schlüssel für die Vermittlung in Arbeit ist für die Flüchtlingshilfe das Erlernen der deutschen Sprache. „Das ist die wichtigste Voraussetzung“, sagt Georg Schroeder, Koordinator für die Sprachkurse im Verein.

Neben den Angeboten in diesem Bereich werden die zertifizierten Kurse der Kommune intensiv begleitet. „Damit können wir bessere Ergebnisse erzielen und die Chance von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt verbessern“, erklärt Georg Schroeder.

Nach wie vor sehr beliebt sind auch die regelmäßig stattfindenden Begegnungscafés für Familien in der Offenen Tür Höhe. „Hier können wir ganz direkt Hilfe bei Problemen im Alltag leisten“, sagt Koordinatorin Heidi Schlegel. „Die Atmosphäre ist dabei freundlich und locker“, ergänzt ihr Kollege Werner Schröder.

Ebenfalls weiterlaufen soll die Rechtsberatung im Sozialcafé Fambiente. „Die Nachfrage ist sehr groß, und wir haben Fälle aus ganz Wuppertal“, sagt Leiter Alexander Hobusch. Ein großes Thema sei dabei der Familiennachzug. „Die Integration kann nur mit der Familie gelingen“, ist Wolfgang Kaiser überzeugt. Zur Arbeit der Flüchtlingshilfe gehören unter anderem noch die Unterstützung von Seiteneinsteigerklassen, die Organisation von Vorträgen und das Herrichten von Fahrrädern für Asylbewerber und Bedürftige.

Mehr Infos unter:

fluechtlingshilfe-wuppertal-west.de