Soziales Flüchtlingsunterkünfte in Wuppertal: Verträge verlängert

Wuppertal · Die Einrichtungen am Heidter Berg und in der Gräfrather Straße werden weiter offen gehalten. 900 freie Plätze sind derzeit verfügbar – Belegung von Sporthallen soll vermieden werden.

Flüchtlingsunterkunft an der Gräfrather Straße.

Foto: Tim Oelbermann

Bisher wurden insgesamt rund 5800 aus der Ukraine geflüchtete Menschen in Wuppertal aufgenommen. Aus Drittstaaten kamen im letzten Halbjahr 2022 rund 170 Personen in die Stadt. „Die Anzahl der verfügbaren freien Plätze in Unterkünften beträgt aktuell rund 900. Damit hat es die Stadt Wuppertal als eine von sehr wenigen Kommunen in Deutschland geschafft, in Bezug auf die Erstunterbringung und Erstversorgung Geflüchteter ,vor die Lage‘ zu kommen und das, obwohl Wuppertal sein Aufnahmesoll im Vergleich zu vielen anderen Kreisen und Kommunen übererfüllt hat“, berichtete Suna Lenz als Leiterin des städtischen Ressorts Zuwanderung und Integration jüngst dem Stadtrat. Das Gremium traf nun die Entscheidung, dass die Mietverträge der Unterkünfte für Geflüchtete in der Gräfrather Straße 124 sowie am Heidter Berg 30a verlängert werden sollen.

Die private Eugen-Langen-Gesamtschule, die zurzeit in der Boltenheide 4 untergebracht ist, soll später einmal in dem Gebäude an der Gräfrather Straße 124 untergebracht werden. „Hier handelt es sich um ein insgesamt rund 5000 Quadratmeter großes ehemaliges Fabrik-/Schulungs- und Bürogebäude, welches für insgesamt maximal zwei Jahre, während der Planungsphase zum Schulumbau, der Stadt Wuppertal zur Unterbringung Geflüchteter zur Verfügung gestellt werden kann“, erläutert Lenz. Zum Februar wurde eine Fläche von 3652 Quadratmetern in dem Komplex für zunächst ein Jahr mit Verlängerungsoption angemietet. Dort können maximal bis zu 280 Personen untergebracht werden. „Diese Option soll nun gezogen werden, um die Kapazitäten mit Blick auf den fortdauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine bis zum 31. Januar 2025 zu sichern“, weiß die Ressortleiterin.

Belegungsdruck könnte
in absehbarer Zeit zunehmen

Die Unterkunft Heidter Berg 30a wurde ihrerseits schon zum 1. Januar 2016 angemietet, und zwar im Zuge der Fluchtbewegungen aus Syrien. Es handelt sich um ein Apartmenthaus mit einer Gesamtfläche von 1200 Quadratmetern und 30 abgeschlossenen Wohneinheiten mit jeweils eigenem Sanitär- und Küchenbereich. „Damit bietet es bestmögliche Voraussetzungen für eine Gemeinschaftsunterkunft, hat sich in den letzten Jahren als selbige sehr bewährt und soll daher als feste Kapazität langfristig gesichert werden“, erläutert Suna Lenz weiter und verweist auf die Zusammenarbeit mit dem Gebäudemanagement Wuppertal (GMW). Durch die kurzfristige Sanierung des Art-Hotels und vor allem durch die Anmietung geeigneter Flächen konnte so im zurückliegenden wie im laufenden Jahr eine Vielzahl neuer Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten geschaffen werden: 1200 Plätze in neu geschaffenen zusätzlichen Notunterkünften, 610 angemietete Wohnungen und langfristig angelegte Gemeinschaftsunterkünfte für insgesamt rund 500 Personen.

„Mit Blick auf die derzeitige Flüchtlingssituation ist allerdings davon auszugehen, dass der Belegungsdruck auch in Wuppertal in absehbarer Zeit wieder zunimmt“, so die Einschätzung der Stadtverwaltung. Im Bereich der Notunterkünfte werden einige Objekte auch wieder aufgegeben werden. „Wodurch sich die aktuellen Reserven perspektivisch deutlich dezimieren werden“, sagt Suna Lenz.

Das Risiko der Belegung von Sporthallen soll minimiert werden, deshalb werden weiterhin entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten wie eben auch in der Gräfrather Straße und am Heidter Berg aufrechterhalten, so die Fachfrau.