Soziales Wuppertal: Stephan Graue ist neuer Geschäftsführer der Evangelischen Pflege Diakonie Vohwinkel
Wuppertal · Seinen Beruf hat der Nachfolger von Andreas Polack von der Pike auf gelernt – Personalmangel ist seine große Sorge.
Wichtiger Stabwechsel im Stadtteil: Stephan Graue wird zum 1. Juli die Geschäftsführung der Evangelischen Pflege Diakonie Vohwinkel übernehmen. Der 38-Jährige wurde gerade mit einer Feierstunde und einem Entsendungsgottesdienst offiziell in sein künftiges Amt eingeführt. Er tritt die Nachfolge von Andreas Polack an, der fünf Jahre das gemeinnützige Unternehmen mit Sitz im Vohwinkeler Feld geleitet hat und sich aus persönlichen Gründen anderen Aufgaben widmen wird.
Der Personalwechsel wird im Wuppertaler Westen aufmerksam verfolgt. Immerhin ist das Seniorenzentrum Vohwinkel als Kern der Pflege-Diakonie im Stadtteil eine traditionsreiche Einrichtung. Das Haus mit derzeit 136 Bewohnern wurde bereits 1986 eröffnet. Hier gibt es einen regen gesellschaftlichen Austausch mit Treffen von Gemeindegruppen, politischen Empfängen und weiteren Veranstaltungen. Angeschlossen sind an die Evangelische Pflege Diakonie Vohwinkel außerdem ein ambulanter Pflegedienst und eine Tagespflege.
„Diese besondere Konstellation hat mich sehr gereizt“, sagt Stephan Graue. Er schätzt die familiäre Atmosphäre seines neuen Arbeitsumfelds und hat sich schon gut eingelebt. „Ich fühle mich sehr wohl hier und werde mit meiner Familie demnächst in die Nähe ziehen“, erzählt der neue Geschäftsführer.
Im Bereich der Pflegeeinrichtungen verfügt er über viel Erfahrung und kann bereits auf einige verantwortungsvolle Stellen in leitender Position zurückblicken. Seinen Beruf hat er von der Pike auf gelernt. „Ich habe ganz klassisch als Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen“, berichtet Stephan Graue. Nach der Ausbildung schloss er ein Bachelor-Studium der Pflegewissenschaft ab und arbeitete zeitgleich als Dozent an einer Pflegeschule. Es folgte ein Masterstudium Medizinmanagement.
Graue will
Akzente setzen
Danach wechselte Graue ins Management und übernahm die Pflegedienstleitung bei einem kirchlichen Träger in Essen. Später war er als Einrichtungs- und Regionalleiter sowie zuletzt als operativer Geschäftsbereichsleiter für 13 Standorte verantwortlich.
„Es hat mich sehr motiviert, jetzt als Hauptgeschäftsführer in Vohwinkel inhaltliche Akzente setzen zu können“, erklärt Stephan Graue. Die Bedeutung der Einrichtung als wichtige Schnittstelle begreift er als große Chance. „Ich mag es, Netzwerke zu schaffen, und freue mich auf viele spannende Begegnungen und Veranstaltungen“, so der neue Leiter der Pflege Diakonie.
Das Seniorenzentrum sieht er im Gegensatz zum allgemeinen Trend personell gut aufgestellt. „Wir sind da glücklicherweise in einer stabilen Situation“, sagt Stephan Graue. Gleichwohl betrachtet er den grundsätzlichen Personalmangel in der Pflege mit großer Sorge. „Wir brauchen hier mehr finanziellen Spielraum vom Gesetzgeber, damit wir attraktive Stellen schaffen können“, findet der Geschäftsführer. Auch bei der Digitalisierung gebe es noch viel Luft nach oben. „Das Thema Pflege wird in unserer alternden Gesellschaft immer wichtiger werden, und wir müssen frühzeitig die Weichen stellen, um uns darauf einzustellen“, betont Stephan Graue.
Die Evangelische Pflege Diakonie Vohwinkel wird als gemeinnützige GmbH geführt. Gesellschafter sind die evangelischen Kirchengemeinden Vohwinkel, Sonnborn und Schöller sowie ein Förderverein. Die gGmbH ist außerdem Mitgesellschafter für das Christliche Hospiz Dönberg. Sie beschäftigt insgesamt rund 250 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit. Die neue Geschäftsführung wird in den Gemeinden ausdrücklich begrüßt. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Stephan Graue zeitnah einen so kompetenten und qualifizierten Nachfolger mit einer beeindruckenden Vita gefunden haben“, sagt der Vohwinkeler Pfarrer Armin Lange.