Bürgerprojekt Fördergelder für Kirchplatz bewilligt
Wuppertal · Dem Heimat- und Bürgerverein stehen für den Umbau des Areals zum Bürgerplatz mehr als 200 000 Euro zur Verfügung.
Jetzt steht dem Umbau des Kirchplatzes in der Ortsmitte Cronenbergs nichts mehr im Wege: Der Heimat- und Bürgerverein war mit seinem Fördergeldantrag beim Land erfolgreich. Bürgervereinsvorsitzender Rolf Tesche verrät: „Es ist uns sogar noch ein bisschen mehr als die damals angedachten 200 000 Euro bewilligt worden.“ Zehn Prozent der Kosten für den Umbau des Kirchplatzes zu einem Bürger- und Veranstaltungsplatz fürs Quartier muss der Verein selbst tragen. Das sei aber laut Tesche kein Problem. Der Verein spare schon seit Langem auf diesen Moment hin. „Jetzt können wir endlich einen Architekten beauftragen und die Arbeiten ausschreiben“, sagt Tesche. Schließlich durfte bis zur Entscheidung über die Fördergelder nicht mit der Maßnahme begonnen werden.
Die Vision des Bürgervereins ist es schon seit Langem, eine richtige Ortsmitte für den Stadtteil zu schaffen. Tesche nennt mögliche Nutzungen des Platzes: „Weihnachtsmarkt, Werkzeugkiste, Musik- und Kulturveranstaltungen, Messen oder Tauschbörsen.“ Natürlich biete sich auch die Nutzung durch die evangelische Kirchengemeinde an.
Ein erster sichtbarer Schritt in Richtung Umbau passiert bereits in der kommenden Woche. Dann wird das Häuschen neben der Kirche abgerissen, das die Entwicklung des Platzes bislang behindert hat. Die Kirche brauchte das Gebäude als Rückzugs- und Toilettenraum, beispielsweise bei Hochzeiten. Doch ein Ersatz hat die Kirchengemeinde inzwischen in einem Ladenlokal auf der anderen Straßenseite gefunden, in dem früher das HUK-Versicherungsbüro war.
Die Projekt-Abwicklung ruht größtenteils auf den Schultern von drei ehrenamtlichen Machern aus dem Bürgerverein: Rolf Tesche, Ralf Kiepe und Axel Dreyer. „Ja, wir haben schon Tage, wahrscheinlich sogar Wochen der Planung hinter uns“, sagt Rolf Tesche. Die Stadt lässt der Verein erst einmal außen vor. Kämmerer Johannes Slawig hatte in der WZ angekündigt: „Sollte es für den Kirchplatz Fördergelder geben, wäre die Stadt bereit, einen Eigenanteil von maximal 50 Prozent zu tragen.“ Doch laut Rolf Tesche wolle man lieber die finanzielle Verantwortung alleine tragen - und damit bei dem Umbau auch das Zepter in der Hand.
Trotzdem holen sich die Ehrenamtler ein paar Tipps von den Profis aus der Stadtverwaltung ab. Ein Termin mit dem Ressortleiter des städtischen Fördermanagements Karl-Heinz Schmitz ist bereits ausgemacht. Allerdings machte dieser im Gespräch mit der WZ deutlich: „Die Stadt ist bei diesem Vereinsprojekt nicht in beratender Form tätig. Ich kann den Akteuren lediglich informell mit Ratschlägen zur Verfügung stehen.“ Schmitz sagt: „Das ist ja auch ein Haftungsthema.“ Er empfehle dem Verein dringend, sich mit der Bewilligungsbehörde auszutauschen, damit am Ende nicht durch eine falsche Vorgehensweise Förderfelder zurückgefordert werden. Das Grünflächenamt hatte die ehrenamtlichen Planer lediglich im Vorfeld mit einer Skizze des Platzes unterstützt, die für den Förderantrag benötigt war.
Kirche soll mit Lichtkonzept
besser in Szene gesetzt werden
Fest steht, dass die Fördergelder für „die Gestaltung von Heimat vor Ort“ verwendet werden müssen. Daher spielt die reformierte Kirche als Denkmal auch eine wichtige Rolle bei der Umgestaltung. Tesche verrät bereits: „Wir werden die Kirche mit einem Beleuchtungskonzept in Szene setzen.“ Zudem wird die Geschichte der Kirche, aber auch Cronenbergs, auf Tafeln eine Rolle spielen.
Rolf Tesches Wunschzeitplan wäre eine feierliche Eröffnung des Platzes 2021. Dann feiert nämlich die evangelische Gemeinde Cronenberg 250 Jahre reformierte Kirche. Doch ob das funktioniert, steht noch in den Sternen. Schließlich hängt diese Frage auch damit zusammen, wie schnell nach der Ausschreibung Bauunternehmen gefunden werden.