Forschungsprojekt an der Uni: Der Trassenbau ist ein Vorbild
Während die Bauarbeiten weiter gehen, sehen Experten die Nordbahntrasse als ein gutes Beispiel für die Reaktivierung alter Infrastruktur.
Wuppertal. Im Schatten der Auseinandersetzungen um den Ausbau der Nordbahntrasse wird das gerne übersehen: Nach wie vor sorgt der künftige Rad- und Wanderweg quer durch das Wuppertaler Stadtgebiet landesweit für Aufsehen. So mischten sich vor kurzem auch Experten der Bergischen Universität unter Wanderer und Radfahrer — im Rahmen eines Forschungsprojektes, das sich mit „Betriebskonzepten für Bahn-trassenwege“ befasst. Unterdessen gehen die Bauarbeiten weiter.
Auf mehr als 50 Workshop-Teilnehmer brachte es das ganztägige Forschertreffen am Campus Haspel, bei dem es unter anderem auch auf eine Trassen-Exkursion ging. Ziel ist nach Angaben der Uni ein Handlungsleitfaden, „der Hilfen für die gemeinsame Zusammenarbeit von Kommunen und Ehrenamtlichen beim Betrieb von Bahntrassenwegen bietet.“ Für Professor Felix Huber — er befasst sich an der Bergischen Universität unter anderem auch mit umweltverträglicher Infrastrukturplanung — liegt der Fall klar auf der Hand: „Die Nordbahntrasse stellt im Rahmen der diversen Projekte von Bahntrassenradwegen von mittlerweile etwa 600 Kilometern aufgrund der Topographie und der vorhandenen technischen Infrastruktur eine Besonderheit dar.“
Und das zielt gerade auch auf die großen Tunnel-Anlagen und Brücken ab, bei deren Sanierung und Wartung es in der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Wuppertalbewegung immer wieder knirscht (die WZ berichtete).
Unabhängig davon dreht sich das Forschungsprojekt um den langfristigen Betrieb und die Vermarktung umgebauter Bahntrassen: Dazu gehören Trassenfeste ebenso wie kontinuierliche Angebote — etwa in Form eines Fahrradverleihs — und Ideen für die touristische Vermarktung in Form spezieller Thementouren oder auch mit hochwertigem Kartenmaterial, wie Huber auf WZ-Nachfrage berichtet.
Neben dem bürgerschaftlichen Engagement spielt aus Sicht der Forscher gerade auch die Kooperation mit angrenzenden Einrichtungen wie Schulen und Unternehmen auf den umgebauten Bahntrassen weiterhin eine entscheidende Rolle.