Der Verein will den Sicherheitsdienst massiv aufstocken Freibad-Schlägerei in Wuppertal-Vohwinkel

Wuppertal-Vohwinkel · Statt friedlichem Badespaß erleben die Besucher des Freibads im Wuppertaler Westen eine gewalttätige Auseinandersetzung junger Gäste. Security und Polizei mussten eingreifen.

Der Fördervereinsvorsitzende Torsten Langewiesche und Sven Berge tun alles, um den Badebetrieb weiterhin sicher zu ermöglichen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Schockmoment im Freibad Vohwinkel. Am vergangenen Freitag kam es am frühen Nachmittag ohne Vorwarnung zu einer heftigen Schlägerei zwischen zwei Jugendgruppen. Dabei musste die Security beherzt eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern. Sie verwies eine der Gruppen des Bades.

Danach beobachteten einige Gäste bei den verbliebenen Jugendlichen Messer. Tatsächlich stellte die gegen 14.50 Uhr herbeigerufene Polizei bei einer Durchsuchung von fünf verbliebenen Beteiligten zwei Handklappmesser sicher. Die betroffenen Jugendlichen erhielten eine Ordnungswidrigkeitsanzeige wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Die Täter sind laut den Badbetreibern erst 13 und 14 Jahre alt. Sie erhielten Hausverbot.

Schlägerei aus nichtigem Anlass

„Das war wirklich heftig“, berichtet Fördervereinsvorsitzender Torsten Langewische. Er selbst hatte mitgeholfen, die aufgebrachten Jugendlichen voneinander zu trennen. Diese hätten aus nichtigem Anlass unvermittelt aufeinander eingeschlagen. „Das geht natürlich gar nicht“, betont er. Der Vorfall habe große Verunsicherung und Sorge bei den Badegästen ausgelöst.

Zu allem Überfluss waren zeitgleich Reporterteams der ARD-Sendung Brisant und des WDR vor Ort, die eigentlich über den aktuellen Mangel an Schwimmmeistern und Rettungsschwimmern berichten wollten.

Das Helferteam geht jetzt in die Offensive. „Wir dulden keine Gewalt und werden beim Thema Sicherheit keine Kompromisse machen“, betont Torsten Langewiesche. Die Security werde massiv aufgestockt.

Das Bad ist eine wichtige Anlaufstelle

„Das wird uns in diesem Jahr wahrscheinlich rund 30 000 Euro kosten“, so der Vorsitzende. Ein Drittel davon übernimmt bereits die Stadt. Außerdem soll Jugendgruppen ohne Schwimmsachen der Eintritt verwehrt werden. „Wir werden alles tun, um unsere Gäste zu schützen“, erklärt Langewiesche.

Die große Mehrheit der Besucher verhalte sich friedlich. Auch das Miteinander der unterschiedlichen Nationen funktioniere sehr gut. „Wenn dann zwei Gruppen mit Migrationshintergrund aufeinander losgehen, wird genau das Klischee bedient, gegen das wir seit Jahren ankämpfen“, ärgert sich Langewiesche.

Sprachlos macht ihn auch die Dreistigkeit der jungen Täter. „Einer hat mir gesagt, dass ihm ja nichts passieren kann, weil er noch strafunmündig ist“, so der Vorsitzende.

Die Ehrenamtler wollen sich aber nicht entmutigen lassen. Die Unterstützung für das Bad sei groß. Die beliebte Einrichtung an der Gräfrather Straße verzeichnet angesichts des anhaltend schönen Wetters steigende Besucherzahlen.

„Für Familien mit Kindern ist das Bad eine wichtige Anlaufstelle“, sagt Sven Berge von der Betreibergesellschaft. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten könnten sich längst nicht alle Vohwinkeler einen Urlaub leisten. „Daher machen wir weiter“, so Berge.