Freibad Vohwinkel: Wirft Förderverein das Handtuch?

Das Bad muss saniert werden. Streit ums liebe Geld. Schließt das Bad 2008?

<strong>Wuppertal. Eines steht fest: Das Freibad Vohwinkel wird den Saisoneröffnungstermin am 1. Mai nicht einhalten können. Derzeit lässt der Förderverein die seit Jahren marode Frischwasserleitung erneuern. "Es ging nicht mehr, das mussten wir machen", erklärt der Vorsitzende Martin Berg. "Wir hoffen, das Bad irgendwann im Mai öffnen zu können." Ob es auch 2008 noch für Schwimmer die Pforten öffnet, ist fraglich.

Die Liste der Schäden am Freibad ist lang

Die Wasserleitung ist nur einer von vielen Schäden, die am Bad bemängelt werden. Bei einer Ortsbesichtung machten sich Vertreter des Stadtbetriebs Sport und Bäder, des Gebäudemanagements und des Fördervereins ein Bild. Laut Martin Berg wurde dem Förderverein dann seitens der Stadt mitgeteilt, dass sich das Bad in einem maroden Zustand befände, sogar von einem Totalschaden war die Rede. "Dabei beruft sich das Gebäudemanagement auf ein Gutachten, das aber von uns noch niemand gesehen hat." Ein auf Dauer irreparabler Filter, einsturzgefährdete Decken und Vordächer - die Liste ist lang. Der Förderverein wirft der Stadt vor, ihrer Verpflichtung zur Instandhaltung nicht nachzukommen, die Stadt wirft fehlendes Geld in die Waagschale. Damit gab sich der Förderverein nicht zufrieden und schrieb einen Brief an den Vorsitzenden der Bezirksvertretung, Hans Georg Heldmann. Darin ist von Sanierungskosten von etwa 18 000 Euro die Rede, den nahezu gesamten finanziellen Rücklagen des Vereins. 2008 so die Befürchtung, könnte das Bad ganz zu bleiben.

"Ich habe mich daraufhin selbst schriftlich an den Stadtbetrieb Sport und Bäder und an das Gebäudemanagement gewandt", sagt Heldmann. "Beide haben prompt reagiert und mir mitgeteilt, dass sie Lösungsansätze sehen. Am kommenden Mittwoch soll es ein gemeinsames Gespräch geben", so der BV-Vorsitzende. "Es wäre allerdings schön gewesen, wenn die BV früher informiert worden wäre."

Den im Brief genannten Betrag von 18 000 Euro würde die Stadt übernehmen, wenn das Geld sinnvoll angelegt ist. "Fachleute haben für die technische Sanierung 260 000 Euro errechnet", sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. "Dann wären die Wasserleitungen auf dem neuesten technischen Stand. Was dagegen der vom Förderverein genannte Betrag beinhaltet, wissen wir nicht."

Die Stadt ist nicht bereit, in Maßnahmen zu investieren, die nur Flickschusterei sind. "Dann kann das Geld besser für die Totalsanierung der Leitungen gespart werden." Denn: Es gebe ein Leck in der Leitung, aber das Bad würde von einem Brunnen gespeist. Folglich laufe zwar Wasser nach, aber das koste nichts. "Daher gibt es grundsätzlich Sanierungsbedarf, der aber nicht binnen weniger Wochen erledigt werden muss."