Freie Fahrt durch den Tunnel Dorp — aber nur mit Licht
Der Weg durch den Tunnel ist jetzt offiziell geöffnet und macht den Weg von Barmen aus über Elberfeld bis nach Vohwinkel durchgängig nutzbar.
Wuppertal. Punktlandung zum Wochenende: Den Radfahrern und Wanderern auf der Nordbahntrasse steht nun auch der 488 Meter lange Tunnel zwischen dem Varresbecker Haltepunkt Dorp und dem Ottenbrucher Bahnhof in Elberfeld zur Verfügung. Möglich macht das ein Gerüst, das einen 2,50 Meter breiten und gut 2,20 Meter hohen Korridor durch die Baustelle schützt.
Im Beisein der Wuppertal Bewegung gab die Stadt ihn am Freitag offiziell frei. Damit ist der Rad- und Wanderweg zwischen der Buchenstraße in Barmen und dem Homanndamm in Vohwinkel nun auf neun Kilometern Länge durchgängig nutzbar.
Wichtig für alle Radfahrer, Spaziergänger und Skater: Im Tunnel Dorp ist der Weg noch nicht asphaltiert und entsprechend uneben. Erst nach der Fledermaus-Pause gehen die Instandsetzung und der Wegebau weiter — voraussichtlich ab April nächsten Jahres. Dazu wird der Tunnel noch einmal gesperrt.
Neben der Stadt appelliert auch Lutz Eßrich, 2. Vorsitzender der Wuppertal Bewegung, an die Vernunft: Zum Schutz aller Trassennutzer sollten Radfahrer nur mit Licht und vorsichtig durch den schmalen Korridor fahren. Fußgänger sind gut beraten, auf Taschenlampen oder Reflektoren zurückzugreifen: Der Tunnel wird zwar ebenfalls mit LED-Leuchten erhellt, das System berücksichtigt aber auch den Lebensraum der Fledermäuse und wird ab 21.45 Uhr entsprechend heruntergedimmt, bevor die Lampen von 22 Uhr bis um 6 Uhr früh zum Schutz der Tiere abgeschaltet werden.
So machte sich auch Eßrich beim Ortstermin ein Bild von der Durchfahrt: „Bei diesen Maßen sehe ich ein Gefahrenpotenzial, und die 60 000 Euro für das Gerüst sind eine Menge Geld.“
Bau- und Verkehrsdezernent Frank Meyer dankte allen Spendern und Unterstützern, die die freie Durchfahrt ermöglicht haben. Bislang sind bei der Stadt erst 4421 Euro zusammengekommen. So muss der größte Betrag aus anderen Verwaltungsetats abgezweigt werden. Weitere Spenden sind daher willkommen. Zur Tunnelfreigabe kam auch Wolfram A. Karl Deutsch: Der Unternehmer — seine Firma beschäftigt am Otto-Hausmann-Ring 130 Mitarbeiter — gehört zu den Unterstützern der Wuppertal Bewegung und plant neben einer Geldspende die Montage von Fahrradständern für die Belegschaft. Sie kommt von Elberfeld, Barmen und auch von Solingen aus zur Arbeit. „Gute Trassen-Anschlüsse sind jetzt wichtig“, betont Deutsch im Gespräch mit der WZ. Zu vielen Terminen fährt der Familienvater mit dem Fahrrad. Und auch mit Blick auf den Bodenbelag hat der Wuppertaler am Dorp noch einmal seine Hilfe angeboten.