W-Lan Freifunk in Wuppertal: Die Zahl der Router hat sich verdoppelt
An 300 Orten im Tal geht es gratis ins Netz. Bei den städtischen Gebäuden ist aber noch Luft nach oben.
Wuppertal. Die Zahl der Router, über die sich die Wuppertaler gratis ins Internet einwählen können, wächst. Laut Dustin Schmidtberg vom Verein Freifunk sind es derzeit 300, zum Großteil rund um private Gebäude. Stadtweit verteilt, aber mit Schwerpunkt auf der Talachse. Zum Vergleich: Ende August waren es nur 140 Router. Damals gab die Stadt bekannt, dass sie die öffentlichen Gebäude als Standorte freigebe. Doch die Umsetzung, sprich, die Gebäude tatsächlich mit Routern auszustatten, läuft noch schleppend an, wie Schmidtberg einräumt. „Bislang haben nur die Flüchtlingsunterkünfte WLAN. Wobei wir das bei einigen auch wieder abgebaut haben, weil es sich um Notunterkünfte handelte“, sagt er und verweist etwa auf die Turnhallen, die mittlerweile wieder für den Sport zur Verfügung stehen.
Als erste städtische Gebäude sollen Anfang 2016 jetzt das Verwaltungshaus Elberfeld und das Rathaus Barmen folgen. „Wir haben eine komplette Liste vom Gebäudemanagement bekommen, welche Gebäude überhaupt in Frage kommen“, erklärt Schmidtberg. Bei der Stadt sieht man das Engagement positiv. „Wir finden das ja gut für Wuppertal“, sagt Hans-Uwe Flunkert, Leiter des Gebäudemanagements. Deshalb gelte die Vereinbarung, sobald sich der Verein ein Gebäude ausgeguckt habe, unterstütze die Stadt das. „Es gibt einen Vertrag, aber wir nehmen keine Miete“, kündigt Flunkert an. Auch die Stromkosten für die Router fallen zu Lasten der Stadt. Angesichts der geringen Beträge, so Flunkert, lohne sich eine getrennte Abrechnung gar nicht. „Da ist der Verwaltungsaufwand höher.“
Was fehlt, um die Gebäude jetzt WLAN-reif zu machen, sind also noch die Router. „Dafür suchen wir Sponsoren“, wirbt Dustin Schmidtberg. Zwischen 15 und 70 Euro kosten die Geräte. Der Verein richtet sie dann ein. „Das machen wir übrigens auch bei Privatpersonen“, kündigt Schmidtberg für diejenigen Hausbesitzer an, die das Projekt Freifunk gerne unterstützen würden — aber nicht unbedingt über großartige technische Kenntnisse verfügen. Wobei man die auch gar nicht braucht, wie etwa Rolf Volmerig, Chef der Wirtschaftsförderung, beim Pressetermin der Stadt damals erklärte. „Das ist kinderleicht.“
In Oberbarmen und Wichlinghausen hat der Verein übrigens vom Projekt Soziale Stadt profitiert. Schmidtberg hofft, dass Freifunk auch ein Thema sein wird, wenn die Förderphase für Heckinghausen anläuft.
Wenig Resonanz gab es bislang dafür von den Schulen in Wuppertal. Wie Flunkert anmerkt, gibt es bei vielen Schulleitern Bedenken, ihre Gebäude freizugeben. „Die wollen nicht, dass die Schüler die ganze Zeit im Unterricht freifunken“, sagt Flunkert schmunzelnd.