Konzert Frauen begeistern mit ihrem ausdrucksstarken Gesang

Wuppertal · Doppelkonzert in der Reihe Klangart holte „Of Cabbages And Kings“ und Becca Stevens auf die Bühne im Skulpturenpark.

Mit „Of Cabbages and Kings“ eröffneten vier starke Frauen das Doppelkonzert im Skulpturenpark.

Foto: Fischer, Andreas H503840

William Shakespeare gesungen auf die Bühne bringen? Gar kein Problem für die vier Sängerinnen Veronika Morscher, Zola Mennenöh, Rebekka Salomea Ziegler und Laura Totenhagen des Neo A Cappella Quartetts „Of Cabbages And Kings“, die am Sonntag im Skulpturenpark auftraten. Mit einer Vertonung eines von Shakespeares Sonetten eröffneten sie das Open-Air-Doppelkonzert, das sie zusammen mit der Amerikanerin Becca Stevens spielten. „Der Abend ist ganz der weiblichen Stimme gewidmet“, erklärte Maik Ollhoff, künstlerischer Leiter von Klangart, der die Bands für den Abend ausgesucht hat.
Etwa 300 Zuschauer, von denen einige mit Picknickdecken, Campingstühlen und Thermosflaschen angereist waren, konnten sich von der enormen Klangvielfalt überzeugen, die die vier Stimmen ohne jegliche instrumentale Unterstützung erzeugen. „Beim Acapella-Singen gibt es keinen doppelten Boden, die Stimme wird nicht mit anderen Instrumenten zugedeckt. Dadurch wird man beim Singen wirklich herausgefordert“, erklärte Laura Totenhagen. Es gehe darum, zu erforschen, wie man mit der Stimme abseits der üblichen Pfade umgehen kann. Etwa 45 Minuten lang stellten „Of Cabbages And Kings“ ihre Eigenkompositionen und Coverversionen vor und zeigten die Facetten der weiblichen Stimme. Sie überraschten mit der Vertonung deutscher Lyrik und sangen ein Gedicht Erich Kästners auf ihre ganz eigene Art und Weise.

Dass die Band einen Bezug zu Lyrik hat, beweist schon ihr Name „Of Cabbages And Kings“, zu Deutsch „Von Kohlköpfen und Königen“: „Der Name ist eine Phrase aus einem Gedicht von Lewis Carroll“, erzählte Laura Totenhagen. Im Anschluss an das A Capella-Konzert übernahm Becca Stevens die Bühne, die vor allem in der Jazzszene sehr bekannt ist. Eine Stunde lang spielte sie Songs aus ihrem neuen Album „Regina“, was Königin auf Latein bedeutet, und begleitete sich selbst mit der Ukulele und der Gitarre. Zwischen ihren Liedern berichtete sie davon, wie sie gemeinsam mit ihrem Vater ihre Songs komponiert hat.

„Es ist spannend, Künstler zusammenzubringen, die sich noch nicht kennen“, begründet Maik Ollhoff die Idee zum Doppelkonzert im Skulpturenpark. Die beiden Bands haben sich erst beim Soundcheck kennengelernt. Die Kombination beider Parteien bringe Abwechslung und erzeuge ein neues Klangerlebnis. „Ich präsentiere gerne Musik, die überrascht“, so Ollhoff. Die Künstlerinnen seien sich mit großer Sympathie und Respekt begegnet.

Das Publikum durfte zwischendurch mitsingen

Zum Höhepunkt des Konzerts standen „Of Cabbages And Kings“ und Becca Stevens gemeinsam auf der Bühne. In Stevens‘ letzten beiden Liedern animierte sie das Publikum zum Mitsingen. „Das Publikum war sehr inspirierend. Die Zuschauer waren sehr aufgeschlossen“, sagte Becca Stevens. Es sei „himmlisch“ gewesen, mit den vier Sängerinnen von „Of Cabbages And Kings“ gemeinsam zu singen. Dass das Konzert sehr gut bei den Zuschauern ankam, zeigten deren Reaktionen. „Es war fantastisch schön. Die Mädels haben alles gegeben, das war echt Wahnsinn“, lobte Rebekka Paas, die sich in der Jazzszene gut auskennt. Die Programmauswahl habe ihr besonders gut gefallen. Auch Manfred Linek ist beeindruckt: „Als Zuhörer geht man einfach mit“, sagte er. Es sei faszinierend, was eine Einzelperson mit nur einem Instrument mit ihrer Stimme machen kann. Laura Totenhagen von „Of Cabagges And Kings“ fasst ihren Auftritt mit „mega schön“ zusammen. Mittlerweile seien die vier Sängerinnen ziemlich eingespielt, dennoch sei Adrenalin vor jedem Auftritt wichtig. Ihre Texte komponieren sie getreu dem Motto „Machen und ausprobieren“.