„Für Politessen ist das Geld ja da“
Am WZ-Mobil wünschten sich manche Bürger mehr Kontrollgänge gegen Hundehaufen.
Döppersberg. Hundehaufen sind in Wuppertal ein Ärgernis. Gleichzeitig verhängt die Stadt kaum Bußgelder. 2017 mussten nur vier Sünder zahlen. Was sagen die Wuppertaler dazu? Am WZ-Mobil sprachen sich einige Menschen für mehr Kontrollen und mehr Gratis-Stationen für Kotbeutel aus.
Michael Schwarz befürwortet höhere Strafen und mehr Kontrollen: „Das muss den Leuten wehtun, sonst ist denen das egal. Man muss die ja auch erwischen.“ In Schwelm seien die Leute anständiger, deswegen seien Hundehaufen dort nicht so ein Problem.
Ebenso schlug Walter Dieter höhere Strafen als Lösung vor. Zudem müsse auch mehr Personal eingestellt werden, damit die Hundehalter direkt erwischt werden. Mehr Kotbeutel-Stationen sieht Dieter als Lösung kritisch: „Dafür müssen auch die Nicht-Hundebesitzer aufkommen.“ Außerdem würden auch diese nicht „nach Sinn und Zweck“ verwendet und manche Leute würden die Tüten nicht im Mülleimer entsorgen.
Stephanie Knorz (27) findet’s gar nicht so schlimm in Wuppertal. „Mir sind Hundehaufen hier noch gar nicht so aufgefallen. In Remscheid ist die Situation viel schlimmer“, sagt sie. Erst neulich sei ihr Freund wieder in eine Hinterlassenschaft getreten. Es gebe dafür nur eine Lösung: mehr Kontrollen.
Auch Robert Meier (28) empfindet Wuppertal in Sachen Hundekot noch relativ sauber. Er ist ein Freund der Tütchenspender: „Von denen sollte es einfach mehr geben.“
Anders beurteilt Hans-Joachim Freitag (67) die Situation. Er sagt: „Man sieht es selten, dass Hundehalter die Haufen überhaupt wegmachen.“ Die Idee mit den Gratis-Tütchen findet er gut, nur frage er sich schon: „Werden die wirklich genutzt?“ Mehr Personal solle die Stadt lieber nicht einsetzen, um den Hundehaufen auf den Grund zu gehen, schließlich verursache das auch höhere Kosten für die Allgemeinheit.
Detlef Pickhardt (79) weist darauf hin: „Für Politessen ist das Geld ja da. Die könnten doch neben der Parkplatzkontrolle direkt auch auf die Hundehalter achten.“ Schließlich sei die Situation mit den Haufen im Stadtgebiet „teilweise eine Schweinerei“. Und leider sei es so: „Manche Leute kriegt man nur über das Geld und nicht über die Vernunft.“
Rainer Blenkermann (69) möchte hingegen an die Vernunft appellieren: „Man muss in Sachen Hundehaufen die Halter erziehen, nicht die Hunde.“ Ein gutes Mittel wäre eine Aufmerksamkeitskampagne. Am Ende liege die Verantwortung bei jedem einzelnen. „Man kann nicht immer alles auf die Behörden abwälzen.“
Ähnlich sieht das Julia Müller (20). „Soll das Ordnungsamt jetzt in den Grünflächen stehen und warten? Die haben doch Wichtigeres zu tun.“
Ingrid Tettinger (62) wohnt am Waldrand und hat die Erfahrung gemacht: „Bis zum Wald schaffen es die meisten Hundehalter nicht — nur bis in meinen Vorgarten.“ Den Nachbarshund habe sie sogar schon einmal erwischt. Auch sie wünscht sich, dass Politessen mit auf die Hunde achten.