Schwerin und Berlin EM: Keine Fan-Meilen in der Partnerstadt

Ganz großes Public Viewing gibt es weder in Schwerin noch in Tempelhof-Schöneberg

 Im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg kann die EM in zahlreichen Bars verfolgt werden.

Im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg kann die EM in zahlreichen Bars verfolgt werden.

Foto: dpa/Boris Roessler

EM: Das Turnier hat begonnen, viele Fußballfans in Wuppertals Partnerstädten freuen sich darauf, wieder in gemeinschaftlich mitfiebern zu können. So in Wuppertals befreundetem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg, wo in zahlreichen Bars geschaut werden kann, einige von ihnen sind auf der Webseite des Bezirks aufgelistet. Auf die Fanmeile im Zentrum wird coronabedingt verzichtet, das gilt auch für Städte in Mecklenburg-Vorpommern, berichtet die Ostseewelle: „In den großen Städten Rostock und Schwerin liegen keine Anmeldungen von Veranstaltern vor, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.“ Derzeit bestünden zwei Möglichkeiten, gemeinsam die Fußball-EM zu schauen: im privaten Rahmen in kleinen Gruppen oder in Biergärten mit TV-Übertragung auf festen Sitzplätzen und bei Einhaltung der Hygiene-Regeln.

Im nordenglischen South Tyneside wird traditionell im Pub Fußball geschaut, und so hat die Shields Gazette ihre Leser aufgefordert, die besten Orte fürs Public Viewing zu benennen, auf Platz 1 ist dabei das Lokal The Clock in der Victoria Road im Stadtteil Hebburn gekommen.

In Saint-Etienne plant die Stadtverwaltung im Moment nicht, eine Fan-Zone einzurichten, berichtete France Bleu. „Das Rathaus von Saint-Etienne könnte aber, wie schon bei der WM 2018, in den kommenden Wochen die Frage nach einer Fan-Zone neu aufrollen, abhängig von den Ergebnissen der französischen Mannschaft bei dieser Euro.“

Aus mittelamerikanischer Sicht ist die Fußball-EM weit weg, aber die Beziehungen zwischen den Partnerstädten Wuppertal und Matagalpa in Nicaragua sind eng. Das zeigte sich jetzt bei wieder bei der erstmals veranstalteten Video-Konferenz mit einem Projektpartner in Matagalpa, wie Heiner Flötotto vom Freundeskreis berichtet: „In Zeiten der Corona-Pandemie haben sich viele auf Homeoffice, Video-Konferenzen und andere neue Arbeitsformen umstellen müssen.

Neue Wege versuchte in der vergangenen Woche auch der Städtepartnerschaftsverein Wuppertal-Matagalpa zu gehen: In einer internationalen Video-Konferenz stellte sich ein Projektpartner des Vereins, die Umweltschutzorganisation Aguali aus Matagalpa, den interessierten Teilnehmern der Konferenz mit seinen Aktivitäten vor. Ein gutes Dutzend hatte sich zugeschaltet. Im Mittelpunkt stand dabei ein Projekt, in dem Jugendliche und junge Erwachsene von Ernesto Ocampo, einem der Verantwortlichen von Aguali, zu Umwelt- und Tourismuspromotoren ausgebildet werden und gleichzeitig dabei Englisch lernen, um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Nach nur acht Monaten Fortbildung konnten die Teilnehmer aus Matagalpa über ihre Aktivitäten, Inhalte und Interessen in Englisch berichten. Die Teilnehmer aus Wuppertal waren von diesen Erfolgen merklich beeindruckt. Das Projekt wird von Mitgliedern des Städtepartnerschaftsvereins durch monatliche Stipendien für einzelne Schüler unterstützt und wird noch bis zum Januar des kommenden Jahres fortgeführt.

Susanne Varnhorst vom Ressort Umweltschutz der Stadtverwaltung gab die Rückmeldung: „Es ist etwas anderes, wenn man mit den Menschen direkten Kontakt aufnehmen kann. Das Projekt Aguali ist mir dadurch eindrücklicher vermittelt worden.“ Insgesamt dauerte dieser erste Versuch fast zwei Stunden und die Teilnehmer waren mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Der Städtepartnerschaftsverein Wuppertal – Matagalpa denkt schon darüber nach, in Zukunft noch andere Projektpartner des Vereins aus Matagalpa der Öffentlichkeit vorzustellen.“