Ganz Elberfeld unter einem Dach

Einzelhändler: In Elberfeld soll eine Standortgemeinschaft gegründet werden. Eigentümer müssten eine Umlage zahlen.

Wuppertal. Sven Schulze, Center-Manager der Elberfelder City-Arkaden, wird in den nächsten Wochen mit den anderen Mitgliedern der Händlergemeinschaft IG 1 Kontakt aufnehmen und ein Projekt vorstellen, das es in dieser Form bisher in Wuppertal nicht gegeben hat - und das für Diskussionen sorgen wird.

Schulze will eine sogenannte Immobilien und Standortgemeinschaft (ISG) gründen. Dazu gehört, dass ein bestimmtes Gebiet in Elberfeld deklariert wird und sämtliche Grundstückseigentümer in diesem Areal eine Abgabe zahlen müssen. Diese Abgabe soll laut Schulze dafür genutzt werden, um für eine bestimmte Zeit einen Stadtteilmanager und gemeinsame Werbeaktionen zu finanzieren. Zumindest die Idee eines Stadtteilmanagers für Elberfeld ist nicht neu.

Buchhändler und Stadtverordneter Ralf Geisendörfer hatte sich schon vor zehn Jahren für einen City-Manager stark gemacht. "Ich war ganz dicht dran, aber dann scheiterte ich an der Finanzierung", sagt Geisendörfer rückblickend.

Sollte das Gesetz dies also erlauben, dann müsste die IG 1 (als Standortgemeinschaft) eine solche Satzung bei der Stadt beantragen. Der Stadtrat hätte dann über die Einrichtung zu entscheiden. Aber: Wenn 25 Prozent der betroffenen Grundstückeigentümer in dem Gebiet gegen diese Satzung sind, dann darf sie nicht erlassen werden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert derweil, die Quote auf 30 Prozent zu erhöhen, um die Realisierungschancen für eine solche Standortgemeinschaft zu erhöhen.

Sven Schulze geht allerdings davon aus, dass es wenig Widerstand gegen das Projekt gibt: "Wir wollen der Impulsgeber sein. Für den einzelnen Eigentümer wird die Abgabe eher niedrig sein, die Gesamtsumme macht es." Er geht davon aus, dass ein einheitlicher Werbeauftritt sämtliche Händler und Grundstückseigentümer von der ISG profitieren lässt.

Unterstützung für diese Idee signalisiert Oberbürgermeister Peter Jung. "Ich halte das für gut, dann gibt es auch keine Trittbrettfahrer mehr." Zudem, sagt Jung, würden die Unternehmen damit auch in die Pflicht genommen, sich für ihren Stadtteil zu engagieren. "Ich hoffe, dass wir zusammen mit den Initiatoren eine Lösung finden, um dies zu realisieren. So etwas stärkt die Selbstverwaltung", erklärte der Oberbürgermeister.