Analyse Gebühren, Wohnen, Energie: Leben im Tal wird 2020 teurer

Wuppertal · Analyse Kosten steigen insgesamt moderat, beim Abfall gibt es eine Senkung. Wohnen im Tal könnte erneut teurer werden.

 Wohnen wird 2020 ein wenig teurer.

Wohnen wird 2020 ein wenig teurer.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

8 oder 9 Euro Miete pro Quadratmeter Wohnfläche? Solche Kurse sieht der Wuppertal Mietspiegel für eine durchschnittliche Bleibe im Tal zwar nicht gerade vor, doch der bundesweite Trend zu steigenden Mieten ist auch im Bergischen zu spüren. Und so könnten 2020 die ortsüblichen Vergleichsmieten im Schnitt um 2,5 bis 3,5 Prozent zulegen. Derzeit reicht die Spanne des Wuppertaler Mietspiegels für eine 50 bis 90 Quadratmeter große Wohnung je nach Alter, Lage und Ausstattung des Objekts von 4,52 Euro als Untergrenze und Euro und 8,14 Euro als Obergrenze. In der Praxis regeln aber Angebot und Nachfrage den Kurs und haben private Vermieter 2019 die Mieten teils angehoben.

Wie entwickeln sich ansonsten Kosten und Gebühren 2020, wie die Lebenshaltungskosten der Wuppertaler? Grundsätzlich gehen Experten deutschlandweit davon aus, dass die Inflationsrate im Jahr 2020 bei 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr liegen könnte. Keine großen Sprünge im Vergleich, was auch für die Situation im Bergischen gilt: „Wir können den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Wuppertal für das kommende Jahr eine stabile Gebührenentwicklung vorlegen“, hatte Stadtdirektor und Kämmerer Dr. Johannes Slawig erst unlängst verkündet. Die Mehrbelastung sei „minimal und liege bei einer vierköpfigen Familie für das Jahr 2020 bei unter einem Euro.

Gebühren für Abfallentsorgung sinken leicht

Die Gebührensätze für Schmutzwasser betragen weiterhin 2,95 Euro pro Kubikmeter und für Regenwasser 1,95 Euro pro Quadratmeter. Die Trinkwassergebühren bleiben ebenfalls stabil. Die Gebühren für die Abfallentsorgung sinken leicht: Die 14-tägliche Leerung einer 120-Liter-Restmülltonne kostet im kommenden Jahr nicht mehr 66,51 Euro, sondern nur noch 66,27 Euro jährlich.

Die Gebühren für die Straßenreinigung steigen minimal: von 3,91 Euro pro Meter auf 4,04 Euro. Die Anhebung sei notwendig, da die Intensität der Reinigungen erhöht werden soll. Für eine durchschnittliche vierköpfige Familie bedeute die Gebührensätze unterm Strich eine jährliche Mehrbelastung von rund 25 Cent pro Person im Vergleich zum Vorjahr. Das entspricht einer Steigerung von 0,08 Prozent.

Teurer werden Strom und Gas in Wuppertal: Die Wuppertaler Stadtwerke WSW kündigen für den 1. Januar eine Erhöhung der Strom- und Gaspreise an. Der Strom verteuert sich in der Grundversorgung (WSW Standard bzw. Classic) je nach Verbrauch um acht bis neun Prozent, beim Gas erhöht sich der Preis um etwa zwei bis drei Prozent. Ein Durchschnitts-Haushalt mit 3000 Kilowattstunden jährlichem Strom- und 12.500 Kilowattstunden Gasverbrauch zahlt ab Januar 7,33 Euro mehr im Monat für Strom und 2,42 Euro mehr für Gas. Der Anteil der staatlichen Abgaben am Strompreis liege 2020 bei mehr als 44 Prozent. Zusammen mit den Netzkosten und den Umlagen seien 71 Prozent des Strompreises reguliert beziehungsweise staatlich festgelegt.

Die WSW raten ihren Kunden, auf www.wsw-online.de zu prüfen, ob sie mit einem anderen WSW-Strom- oder Gastarif günstiger liegen. Es wurde ein reiner Onlinetarif für die Strom- und Gasversorgung aufgelegt.

Änderungen ergeben sich im kommenden Jahr unter anderem für Schwimm- und Saunafreunde: Günstiger wird es für Kinder, sie zahlen 1,50 Euro Eintritt, Kinder bis sechs Jahre haben wie bisher freien Eintritt. Für Erwachsende wird es teils etwas teurer, so im Schwimmsportleistungszentrum (SSLZ) und im Stadtbad Uellendahl, wo Erwachsene je nach Tarif zwischn 20 und 50 Cent mehr zahlen. Die Saunapreise steigen um einen Euro bis 1,50 Euro.