Bürgerinitiative Gegen den Lärm vor der Haustür

Nordstadt. · Initiative setzt sich für mehr Lärmschutz an der A46 ein und will den Umbau kritisch begleiten.

Inge Grau ist es zu laut im Quartier. Sie hat ein Auge auf den Lärmschutz an der A46.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Eine Arbeitsgruppe der Bürgerinitiative Forum Mirke will sich in Kooperation mit dem Verein „KomMal“ für einen besseren Lärmschutz an der A46 einsetzen. Dabei geht es vor allem um den Autobahnabschnitt zwischen Katernberg und Elberfeld. Die bereits seit längerem bestehende Arbeitsgruppe plane ab März erste Aktionen, um über das Thema Lärmschutz zu informieren, sagt Inge Grau vom Forum Mirke, eine der Initiatorinnen der Gruppe.

„Das Quartier Mirke ist stark vom Autobahnlärm gequält“, sagt Inge Grau. Das merke man oft nicht so sehr, weil man den Lärm ausblende. Doch besonders im Sommer bei geöffneten Fenstern sei der Lärm zum Beispiel an der Malerstraße bis ins Haus zu hören. Nachdem die bereits seit längerer Zeit bestehende Gruppe von den Sanierungsplänen des Landesbetriebs Straßen NRW für die A46 erfuhr, bei denen auch der Lärmschutz zwischen Katernberg und Elberfeld eine Rolle spielt, habe man sich ein klares Ziel gesetzt: „Wir wollen die Lärmschutzmaßnahmen kritisch begleiten, damit diese optimal gestaltet werden“, sagt Inge Grau.

Die Verkehrsbelastung an der A 46 habe stark zugenommen, sodass mittlerweile bis zu 90 000 Autos am Tag dort vorbeiführen, sagt Grau. Straßen NRW bestätigte, dass der Schwerlastverkehr auf der A 46 seit der Sperrung der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen deutlich zugenommen hat. „Das ist eine dicke Verkehrsbelastung und ein großes Problem für die Stadt, vor allem für die Anwohner nah an der A 46“, sagt Grau. Die Arbeitsgruppe sei nun mitten in den Planungen, um Aktionen zum Thema Lärmschutz in der Stadt zu starten. Dabei gehe es zunächst um den Bereich Katernberg/Elberfeld, dann aber auch um ganz Wuppertal: „Lärm ist ein Problem für die ganze Stadt“, sagt Inge Grau.

Fest stehe bereits eine Teilnahme der Arbeitsgruppe an der Ausstellung „Wohnen in der Politik: Wuppertals offene Wohngemeinschaft“ am 26. März ab 14 Uhr in der Börse an der Wolkenburg 100. Dabei gehe es vor allem darum, den Wuppertalern Lärm als Problem bewusst zu machen. Und: „Wir wollen aufzeigen, was wir tun können, wenn wir unser Anliegen gemeinsam deutlich machen“, sagt Grau. Die Arbeitsgruppe stehe im engen Austausch mit den Lärmschutzinitiativen am Sonnborner Kreuz und der L 419. Zudem kooperiere man mit dem Verein „KomMal“, der aus einer Baugruppe für ein Mehrgenerationenhaus an der Malerstraße hervorgegangen ist: Deren Gruppenraum nutze man gerne für Treffen der Arbeitsgruppe, sagt Inge Grau. Weitere Aktionen will die Gruppe in Kürze bekannt geben.

Straßen NRW hat den Lärmschutz bei der Sanierung der A 46 zwischen Katernberg und Elberfeld allerdings nur als Nebenthema auf der Rechnung. „Wir arbeiten daran, dass sich die Lärmsituation nicht verschlechtert“, sagt Heike Edmonds, Projektleiterin für die Planung des A46-Umbaus beim Landesbetrieb. Hauptziel des geplanten Umbaus sei die Umsetzung der seit 2006 geltenden Sicherheitsrichtlinien für Tunnel. Diese gelten auch für den „Hansa-Galerie“ genannten Lärmschutzwall aus Beton zwischen Katernberg und Elberfeld. Gerade sei die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie an den Start gegangen, sagt Edmonds. Dabei sollen drei Sanierungsvarianten geprüft werden: eine Nachrüstung, ein Abriss und Neubau oder ein Ersatz durch neue Lärmschutzwände mit Acrylglaswand an der Spitze. Ergebnisse der Studie erwartet Straßen NRW im Spätherbst.

Die Arbeitsgruppe hat aber auch weitere Ideen: In Düsseldorf ist die A46 stellenweise komplett als Tunnel abgedeckt. „Warum dort und nicht hier?“, fragt Inge Grau kritisch.