Geldbotin überfallen: Schwester des Drahtziehers als Tippgeberin?
28-Jährige muss sich wegen Beihilfe vor Gericht verantworten.
Wuppertal. Die gerichtliche Aufarbeitung einer spektakulären Serie von Raubüberfällen im Jahr 2011 (siehe Kasten) geht weiter: Mitte des Monats muss sich eine ehemalige stellvertretende Leiterin der S.Oliver-Filiale in den City-Arkaden wegen Beihilfe zum Raub vor dem Schöffengericht verantworten.
Bei der 28 Jahre alten Frau handelt es sich um die Schwester eines Italieners (33), der wegen seiner Beteiligung an mehreren Überfällen bereits zu sechs Jahren und drei Monaten Haft (nicht rechtskräftig) verurteilt worden ist. Laut Anklage soll die Frau ihrem Bruder den Tipp gegeben haben, dass am Tag des Überfalls ungewöhnlich viel Geld von der Filiale zur Sparkasse gebracht werden würde. Den Überfall auf eine offenbar ahnungslose S.Oliver-Geldbotin hat ein ehemaliger WSV-Spieler gestanden. Beute damals: 14.000 Euro. Der 23-Jährige wurde deswegen und wegen weiterer Überfälle zu einer Haftstrafe von fünfeinhalb Jahren verurteilt (die WZ berichtete). Er befindet sich weiterhin in U-Haft.
Für den Prozess sind der Ex-WSV-Kicker, der Bruder der Angeklagten und ein rechtskräftig zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilter Ex-WSV-Jugendtrainer und Pizzeriabetreiber (40) aus Elberfeld als Zeugen geladen. Alle drei Männer sollen bei der Planung der Tat beteiligt gewesen sein, und ebenso wie die damalige stellvertretende Filialleiterin der Boutique einen Anteil der fünfstelligen Beutesumme erhalten haben.
Die Angeklagte soll im Ermittlungsverfahren die Vorwürfe bestritten haben. Ihr älterer Bruder hat als direkter Verwandter ein umfassendes Schweigerecht.
Für das Verfahren vor dem Schöffengericht ist bislang ein Verhandlungstag geplant. spa