Gerichtsvollzieher kommen nicht nach
3000 Vollstreckungsaufträge gab es 2013. Ein Problem ist auch der fehlende Nachwuchs.
Wuppertal. Eigentlich ist die Erledigungsquote von Amts- und Landgerichten gut: Wer in Wuppertal klagt, bekommt relativ schnell ein Urteil geliefert. Doch das dann umzusetzen, ist nach wie vor ein Problem. Denn auch im vergangenen Jahr waren Gerichtsvollzieher — sie treiben beispielsweise von Schuldnern Geld oder Wertgegenstände ein — in Wuppertal Mangelware.
Am Donnerstag bestätigte Amtsgerichtsdirektor Stefan Spaetgens, dass sich am bereits 2012 konstatierten Personalnotstand auch im vergangenen Jahr kaum etwas geändert hat. Soll heißen: 23 Gerichtsvollzieher waren 2013 im Dienst — allerdings lediglich auf dem Papier.
Nicht einmal die Hälfte war tatsächlich unterwegs, um Urteile zu vollziehen. Zu tun gibt es genug: Satte 3000 Vollstreckungsaufträge landeten im vergangenen Jahr bei den Wuppertaler Gerichtsvollziehern — von der Zwangsräumung bis zur Pfändung. Krankenstände und fehlender Nachwuchs sind nach wie vor die Gründe für die signifikante personelle Unterdeckung.
Der Gerichtsvollzieher in Wuppertal ist im Schnitt älter als 50 Jahre. Der Generationswechsel geht eher schleppend voran. Nur zwei vakante Stellen konnten in diesem März mit frisch geprüften Gerichtsvollziehern neu besetzt werden. Amtsgerichtsdirektor Stefan Spätgens gibt die Richtung vor: „Räumungssachen sollen bevorzugt behandelt werden.“
Doch selbst, wer gegenüber säumigen Mietern und Mietnomaden im Recht ist, muss auf die Umsetzung durch einen Gerichtsvollzieher ziemlich lange warten — derzeit liegt die Erledigungsdauer bei vier bis acht Monaten.