Bildungspolitik GEW ruft für Donnerstag zu Lehrerstreik in Wuppertal auf
Wuppertal · Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihre Mitglieder für Donnerstag in Wuppertal zum Warnstreik aufgerufen. Beeinträchtigungen nicht nur in den Schulen seien zu erwarten.
Nach ergebnislosem Verlauf der zweiten Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) bereite sich die GEW Wuppertal auf einen Arbeitskampf vor, teilte die Ortsgruppe der Gewerkschaft am Montag mit. Für kommenden Donnerstag, 14. Februar, ruft sie ihre tarifbeschäftigten Mitglieder zu einem ganztägigen Warnstreik auf.
Wuppertaler Streiktreffpunkt ist das Haus der Jugend, Geschwister-Scholl-Platz 4-6, in Wuppertal-Barmen. Ab 9 Uhr sollen sich dort angestellte Lehrer in Schulen und die Beschäftigten der Hochschule zum Eintrag in die Streiklisten und zum Streikfrühstück treffen. Auch Beamte seien aufgerufen, den Streik zu unterstützen, indem sie an ihrer Schule keinen Vertretungsunterricht für streikende Kollegen erteilten.
Ab 11 Uhr soll ein Demonstrationszug in die Barmer Innenstadt starten und den Forderungen der Gewerkschaft im Tarifstreit Nachdruck zu verleihen, Motto: „Wir verdienen mehr – 6% muss her“.
Richard Voß, Mitglied des Leitungsteams der GEW Wuppertal, erwartet eine gute Streikbeteiligung, die Stimmung der Tarifbeschäftigten sei kämpferisch: „Die öffentlichen Arbeitgeber müssen sich bewegen, unsere Forderungen sind berechtigt. Wir wollen die Schere zum TVöD schließen. Der öffentliche Dienst der Länder muss attraktiv bleiben, das ist nur mit einer guten Bezahlung und fairen Arbeitsbedingungen machbar. Das ist auch das beste Mittel gegen den vielerorts grassierenden Lehrkräftemangel.“
„Wir setzen darauf, dass sich die angestellten Lehrkräfte in großer Zahl an unserem Warnstreik beteiligen werden und auf diese Weise ihre demokratischen Grundrechte wahrnehmen. Das wird zu Beeinträchtigungen des Schulbetriebes auch in Wuppertal führen. Ebenso sind die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder, hier u.a. die Schulsozialarbeiter und die pädagogischen Fachkräfte in der Schuleingangsphase, sowie die Hochschulbeschäftigten aufgerufen. Eine andere Möglichkeit, unsere berechtigten Forderungen durchzusetzen, gibt es offenbar leider nicht. Das haben die Arbeitgeber zu verantworten“, erklärte Richard Voß.
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und die Arbeitgeber liegen mit ihren Positionen noch weit auseinander. Das Forderungspaket – bei einer Laufzeit von zwölf Monaten soll es sechs Prozent, mindestens 200 Euro mehr Gehalt pro Monat geben, eine verbesserte Eingruppierung angestellter Lehrkräfte, sowie Verbesserungen für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder - haben die öffentlichen Arbeitgeber als überzogen abgelehnt.