Gospel-Zauber in der Kirche

„Joy to the World“ mit grandiosen Stimmen aus den USA: An der Hochstraße gab es am Samstag das Beste der Gospelmusik.

Wuppertal. Als Gregory M. Kelly zu Beginn des Konzertes die wohl eher rhetorische Frage „Are you ready for Gospel music?“ stellt, schallt ihm ein vielstimmiges „Ja“ in der Friedhofskirche entgegen. Die zahlreich erschienen Besucher fiebern dem musikalischen Ereignis entgegen, treten doch unter dem Motto „Joy to the World” in einem Ensemble die besten Gospelsänger und -sängerinnen aus den USA gemeinsam in einem Chor auf.

Von Schlagzeug und Keyboard begleitet, präsentieren sie die schönsten und bekanntesten Stücke traditioneller und originaler afroamerikanischer Black Gospel Musik zum Mitsingen — und die Zuhörer machen begeistert mit. Gleich mit Beginn des Konzertes gelingt es den Ausnahmekünstlern, die Wuppertaler in ihren Bann zu ziehen. Jeder der Musiker verfügt über eine mitreißende Solostimme, und im Chor sind sie gemeinsam einfach klasse. Bei zart poetisch hingehauchten Tönen, wie zu Beginn des „Glorie Halleluja“ stellte sich Gänsehaut ein.

Das Konzert bietet eine ausgewogene Mischung zwischen berührenden Stücken und mitreißenden Rhythmen. So erklingt in einem wunderschönen Duett „Amazing Grace“ ebenso wie das jazzige „Down by the Riverside.“ Das Publikum stimmt immer wieder mit ein, muss aber, angesichts des gewaltigen Stimmen- und Lungenvolumes der Künstler bei manchen Passagen passen. Kein Wunder, haben sich doch die angesagtesten Vertreter der US-Gospel-Szene zusammengetan: Neben Gregory M. Kelly, der schon mit Diana Ross und Stevie Wonder zusammengearbeitet hat, reißt Reverend Charles Lyles die Besucher von ihren Stühlen.

Dorrey Lyles, ehemalige Leadsängerin der Harlem Gospel Singers, animiert die Wuppertaler gar zu einem Tänzchen.

„Gospel Musik ist Spaß und etwas für das Herz“, verkünden die Künstler und ehren mit „Freedom“ Martin Luther King und Barack Obama. Neben der traditionellen Gospelmusik, die in den amerikanischen Kirchen gespielt wird, führt die musikalische Reise nach Südafrika: Wie wunderschön doch „Kumbaja my Lord“ intoniert werden kann. Das Publikum hält den Atem an, um keinen Ton zu verpassen.

Wie Glockentöne, vom höchsten Klang bis zum tiefsten Ton, erklangen die Stimmen — etwa bei „Steel away.“ Jedes Chormitglied gehört zu den Besten dieses Genres, davon haben sich die Besucher üerzeugen können. Sie lassen die sympathischen Künstler daher nur mit einer Zugabe gehen — und was passt da besser als „Oh Happy Day“?