Grimme-Preis: Darum fehlt Wishlist bei den Kandidaten
2019 wird die Serie eine neue Chance bekommen.
Die Nachricht kam überraschend. Nach ihrer Auszeichnung im vergangenen Jahr wurde die Mystery-Webserie „Wishlist“ auch 2018 für den Grimme-Preis nominiert. Doch im Laufe dieser Woche wurde die Nominierung plötzlich zurückgezogen. Was war passiert? „Es ist ein Missverständnis aufgetreten“, erklärte eine Sprecherin des Grimme-Preises auf Nachfrage. Dabei handelte es sich konkret um einen Formfehler, der niemanden zuvor aufgefallen war. Wie die Sprecherin erläutert, gibt es seit Jahren bei der Nominierungsvergabe eine „gelebte Regel“, wonach als Kriterium mindestens 50 Prozent einer Serienstaffel, Film- oder Dokumentationsreihe im Jahr vor der Preisvergabe veröffentlicht sein müssten.
Zwar lief die zweite Staffel von „Wishlist“ bereits am 14. Dezember an, die Krux war allerdings, dass die insgesamt zwölf Folgen nicht wie bei anderen Serienformaten direkt abrufbar waren, sondern stattdessen im Wochenrhythmus veröffentlicht wurden. Bis zum Jahreswechsel gingen deswegen auch nur drei Episoden über den Schirm.
Offensichtlich hatte die Jury das aber nicht auf dem Schirm gehabt. „Die Kommission hat im Vorfeld sechs Folgen erhalten, gesichtet und aufgrund dessen die Nominierung vergeben. Man ist dann davon ausgegangen, dass diese sechs Folgen 2017 ausgestrahlt wurden.“ Ein Fehler oder Versäumnis seitens der „Wishlist“-Crew sei das aber nicht gewesen. „Ich möchte betonen, dass niemand getrickst oder getäuscht hat, sondern wie gesagt ein Missverständnis aufgetreten ist“, so die Sprecherin. Um weiteren Missverständnissen zukünftig vorzubeugen, soll die 50-Prozent-Regel nun auch fest in den Statuten verankert werden.
Die Macher der Serie reagierten derweil mit Verständnis auf die Nachricht. „Wir können die Begründung total nachvollziehen“, sagte Regisseur Marc Schießer. Man sei zwar enttäuscht, akzeptiere aber auch die Entscheidung. Immerhin: Für 2019 wird „Wishlist“ eine erneute Chance erhalten.