Großbrand im Ex-Bahnhof Heubruch: 14-Jähriger belastet
Staatsanwalt geht von einem Jungenstreich mit schwerwiegenden Folgen aus.
Barmen. Nach dem Großbrand im früheren Güterbahnhof Heubruch — ein verletzter Feuerwehrmann, mindestens 250.000 Euro Schaden — am vorvergangenen Dienstag haben mehrere Zeugen einen 14-Jährigen belastet. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft auf WZ-Nachfrage. Wie berichtet, waren noch am Tattag insgesamt sechs Kinder beziehungsweise Jugendliche ermittelt worden. Zeugen hatten sie gesehen, als sie vom Brandort wegrannten.
In dieser Woche wurden die drei Mädchen (alle 13 Jahre alt) und drei Jungen (13, 14, 17) von der Kripo vernommen. Allein der 14-Jährige habe von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht. Die anderen hätten den 14-Jährigen belastet, hieß es am heutigen Freitag. Alles deute auf den gerade erst strafmündig gewordenen Jugendlichen hin.
Allerdings gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass der 14-Jährige in der damals leerstehenden Halle „nur“ an einem alten Sofa gekokelt habe. Wie berichtet, hatte es in der Halle immer mal wieder Minibrände gegeben — ohne Folgen. An jenem Dienstag vor eineinhalb Wochen aber geriet das Minifeuer auf dem Sofa außer Kontrolle. Offenbar hatte der 14-Jährige geglaubt, er habe das Feuer mit einer Decke gelöscht und verließ die Halle. Als man zurückkehrte, war an Löschen nicht mehr zu denken.
Die schwerwiegenden Folgen sind bekannt: Die Halle brannte in voller Ausdehnung. Der Feuerschein war weit über Barmen zu sehen, der Rauch bis zum Werth zu riechen. Während der Löscharbeiten — mehr als 150 Retter waren im Dauereinsatz — stürzte das Gebäude ein. Dabei wurde ein 26 Jahre alter Feuerwehrmann der Freiwilligen Retter aus Nächstebreck von herabstürzenden Gebäudeteilen schwer verletzt (siehe Kasten oben).
Wie die WZ erfuhr, haben die Eltern des 14-Jährigen eine Rechtsanwältin mit der Verteidigung ihres Sohnes beauftragt. Die Ermittlungsakte gehe in Kürze an die Anwältin. Dann besteht nochmals die Gelegenheit, sich zu den Vorwürfen zu äußern.
Die Halle soll einer Immobilienfirma aus Duisburg gehören. Die hatte das Gebäude zuletzt zur Verpachtung beziehungsweise zum Verkauf angeboten. Eine abschließende Schätzung zur Schadenshöhe sei derzeit noch nicht möglich, hieß es seitens der Staatsanwaltschaft.