Manege Renz: Eine Show zwischen Spannung und Verblüffung
Bis Sonntag gastiert der Zirkus Renz Manege auf dem Carnaper Platz — und verzichtet dabei ganz bewusst auf den Einsatz exotischer Tiere.
Barmen. Lyrisch und verspielt, witzig, emotional und dann wieder rasant präsentiert sich der Zirkus Renz Manege, der bis Sonntag auf dem Carnaper Platz gastiert. Die Lasershow, mit der die Zuschauer begrüßt werden, zeigt den modernen Anspruch des Ensembles. Auf exotische Tiere verzichtet der Zirkus schon seit längerem. Hier stehen ganz die Artisten und Clowns im Mittelpunkt. Viele von ihnen haben erst als Erwachsene ihre Liebe zum Zirkus entdeckt und ihre artistischen Fähigkeiten zum Beruf gemacht.
Das Clown-Duo Slobi bringt nicht nur immer wieder die Kinder zum Lachen, sondern hat es geschafft, eine Katze zu dressieren. Auf Kommando springt sie dem Clown auf den Kopf, klettert eine Stange hoch und balanciert auf einer Stange über eine Ratte — eine einzigartige Nummer angesichts des Eigensinns von Katzen.
Tatjana balanciert in ihrer Show „Antipoden“ leichtfüßig verschiedene Rollen auf ihren Füßen, jongliert mit vier Bällen gleichzeitig oder dreht mit den Zehenspitzen ein Feuerkreuz.
Frappierend ist die „Quick Change Illusion“ von Konstantin Bessogonov. Schon mit zwei Personen wirkt es verblüffend, wie die Dame in immer neuen Gewändern erscheint. Doch Bessogonov nimmt als Partnerin eine Schaufensterpuppe, die natürlich keinerlei Hilfe bietet. Trotzdem hat sie in Sekundenbruchteilen immer neue Kostüme an, während der Artist einen Vorhang um sie zieht, einen Reifen mit Flitterbändern vorüberstreift oder sie einfach mit glitzerndem Konfetti übergießt.
Bianca turnt dagegen an einem selbst konstruierten Seil hoch unter der Zirkuskuppel in immer neuen, beeindruckenden Figuren zu schwelgerischen Melodien, und das Duo Tudor zeigt in „Snake on perche“ perfekte Körperbeherrschung in einer mitreißenden Choreografie zwischen der Schlangenfrau und dem Wildjäger.
Das Diabolo beherrscht David Confal, als könne er zaubern. Es läuft am Seil senkrecht nach oben, wirbelt wild um seinen Körper oder fliegt bis hoch an die Decke des Zirkuszelts.
Den Höhepunkt bilden am Schluss die „Heroes“ mit dem Todesrad. Schwerelos fliegen sie am höchsten Punkt des Rads durch die Luft, springen Seilchen hoch oben auf dem schmalen Drahtgitter oder laufen mit verbundenen Augen. So bieten die zwölf Artisten zweieinviertel Stunden lang eine angenehme Mischung aus Hochspannung, Lachen und Verblüffung.