Wuppertal Großbrand: Ursache gefunden
Uellendahl · Bandweberei: Polizei spricht von einem „sehr hohen Sachschaden“, der noch nicht bezifferbar sei. Feuerwehreinsatz endet gegen Mittag.
Ein technischer Defekt war laut Polizei vermutlich Ursache für den Großbrand am Uellendahl, bei dem am Donnerstagabend die Produktionshalle der Bandweberei Schmitz an der Straße Uellendahl zerstört wurde. Verletzt wurde zum Glück niemand, der Sachschaden sei aber „sehr hoch“, so die Polizei. Genau beziffert werden könne er noch nicht. Die Halle ist einsturzgefährdet. Das Feuer hatte auch deshalb für Aufsehen gesorgt, weil die Rauchsäule weithin sichtbar in Wuppertal und über die Stadtgrenzen hinaus war.
Gegen 18 Uhr war das Feuer am Donnerstag ausgebrochen. In der Halle befanden sich auch Stoffe und anderes brennbares Material, das für die enorme Rauchentwicklung sorgte. Die Eigentümer mussten geschockt mitansehen, wie die 60 mal 30 Meter große Halle in Flammen aufging. Am Tag danach bot sie einen traurigen Anblick. Die Hitze hatte große Teil geschmolzen, von Maschinen war praktisch kaum noch etwas zu erkennen.
Die Bandfabrik ist ein Familienbetrieb mit mehr als 100-jähriger Geschichte. 2015 war der Standort am Uellendahl noch einmal um 1000 Quadratmeter auf insgesamt 3000 Quadratmeter erweitert worden, wie es auf der Homepage der Firma heißt. Wie es weitergeht, ist offen. Am Freitag sei es erst mal darum gegangen, die Schäden zu begutachten, hieß es auf WZ-Anfrage.
Die Feuerwehr war mit mehr als 100 Einsatzkräften vor Ort. Erst nach Mitternacht war der Brand gelöscht und noch am Freitagmittag waren Kräfte vor Ort, die unter anderem mögliche Glutnester kontrollierte. Gegen 13 Uhr wurde der Einsatz beendet.
Vereinzelt waren am frühen Freitagmorgen auch schon Nachbarn auf den Beinen, etwa um mit dem Hund Gassi zu gehen. Ein Anwohner holte sein Auto, das am Donnerstagabend im rund um die Halle abgesperrten Bereich geblieben war. „Ich kam gestern Abend nach Hause, praktisch zeitgleich mit der Feuerwehr hier an. Die war direkt hinter mir und es hat schon gebrannt“, erzählte der Mann. Das Feuer sei ein großer Schock gewesen, sagt er, während er auf die ausgebrannte Halle schaut.
Oldtimer-Werkstatt nebenan kam glimpflich davon
„Es war ein echter Großeinsatz“, erklärte Einsatzleiter Andreas Steinhard. Vor allem die Enge des relativ dicht bebauten Areals machte es schwierig. Es sei aber gelungen, ein Übergreifen des Feuers zu verhindern. In einer Nachbarhalle seien lediglich Scheiben durch die Hitze geborsten und auch das angrenzende Wohnhaus der Familie sei auf den ersten Blick relativ unbeschadet geblieben. Man habe Glück gehabt. „Aber die Halle ist leider komplett zerstört“, sagt Steinhard. Ein Baustatiker sei noch am Freitag vor Ort gewesen.
Mit einem blauen Auge kam die Oldtimer-Werkstatt „Le Garage“ davon, wie Firmenchef Ulf Richter erzählt. Er wollte am Donnerstag gerade Feierabend machen, als nebenan das Feuer ausbrach. Es habe sich aber nicht ausbreiten können, erzählt Richter, der einen großen Dank an die Einsatzkräfte richtet. Nur zwei, drei Fahrzeuge seien leicht beschädigt worden. Sein Mitgefühl gelte der Familie Schmitz. Unter anderem hätten die Einsatzkräfte einen „Wasserschleier“ zwischen Brand und Nachbargebäuden gelegt, erläutert Steinhard das Vorgehen der Einsatzkräfte.