Handball-Bundesliga BHC kassiert in Leipzig zu viele Tore
Wuppertal/Leipzig · Beim 32:35 kosten zwei Schwächephasen die Bergischen mögliche Punkte.
Da war mehr drin, lautet bei Handball-Bundesligist Bergischer HC am Donnerstagabend mal wieder die Erkenntnis nach der 32:35 (16:17)-Niederlage beim SC DHfK Leipzig. Jeweils zehn schwache Minuten vor und nach der Halbzeit brachten den Tabellenzwölften auf die Verliererstraße.
Allerdings stand die Reise nach Leipzig ohnehin unter keinem guten Stern. Neben dem schon seit Wochen angeschlagenen Yannick Fraatz musste BHC-Trainer Sebastian Hinze kurzfristig auch auf Leos Petrovsky und Linus Arnesson verzichten. Kreisläufer Petrovsky hatte wegen einer Schambeinentzündung die Reise nach Leipzig erst gar nicht angetreten. Rückraumschütze Arnesson plagten Magenkrämpfe.
Doch davon und von der bisherigen Leipziger Heimstärke ließ sich die Mannschaft um Kapitän Kristian Nippes zunächst nicht beeindrucken. Nach zwei Rückständen in den ersten Minuten gingen die Löwen beim 3:2 erstmals in Führung (5.) und trotzten den Gastgebern vor den Augen von Bundestrainers Christian Prokop sogar bei zwei Unterzahlsituationen ein 2:2-Remis ab. In der 15. Minute schienen die Leipziger Fans, die in der mit 3077 Zuschauern halbleeren Halle erstaunlich gute Stimmung machten, zu verstummen. Der BHC lag auch dank der zu diesem Zeitpunkt gut funktionierenden 6:0-Deckung beim 11:7 erstmals mit vier Treffern in Front. Vor allem Fabian Gutbrod traf fast nach Belieben. Sieben seiner neun Treffer erzielte der Rückraumlinke im ersten Durchgang. Ausgerechnet nach einer Glanzparade des gerade für Christopher Rudeck ins Tor gekommenen Tomas Mrkva (20.) kamen die Gäste aber aus dem Tritt. Plötzlich lief nicht mehr viel, und die Führung schmolz dahin. Zur Pause hieß es sogar 17:16 für Leipzig.
Danach zunächst ein ähnliches Bild. Dem BHC wollte nichts mehr gelingen. Hinzu kam, dass sich Jens Vortmann im Leipziger Tor immer mehr steigerte und den Löwen-Werfern aus aussichtsreichsten Positionen die Bälle „stahl“.
Beim 25:20 für Leipzig schien nach 43 Minuten die Vorentscheidung gefallen. Doch die Mannschaft von Sebastian Hinze gab sich nicht auf. Er stellte die Deckung auf eine offensivere Variante um. Kurzzeitig schien das Spiel ein wenig dahinzuplätschern, plötzlich wurde es spannend. Binnen drei Minuten verkürzten die Löwen von 21:26 auf 24:26.
„Das hat mir gut gefallen, wie die Mannschaft in dieser Phase reagiert hat“, sagte Hinze später. Beim 26:27 durch Sebastian Damm, der dann auch die Verantwortung beim Siebenmetern für den vom Punkt glücklosen Arnor Gunnarsson übernahm, war es plötzlich nur noch ein Tor Rückstand. Doch die Chance zum Ausgleich hatte der BHC nie, denn auch Leipzig fing sich wieder. Als Hinze in den letzten zwei Minuten auf Manndeckung umstellte, spielte Leipzig es routiniert zu Ende.
Während die Sachsen sich in der Tabellen nach oben orientieren können, ist der BHC vorerst im unteren Tabellenmittelfeld angekommen