4. WZ-Autoschau Blick auf die Mobilität der Zukunft

Wuppertal · Am 19. Mai bietet die 4. WZ-Autoschau die neuesten Modelle und Informationen über den Verkehr von Morgen.

 Die Autoschau lockte 2018 einige tausend Besucher zum Campus Freudenberg.

Die Autoschau lockte 2018 einige tausend Besucher zum Campus Freudenberg.

Foto: WZ/Andreas Fischer

Auf dem Campus Freudenberg der Bergischen Universität findet am Sonntag, 19. Mai, von 11 bis 17 Uhr die 4. WZ Autoschau statt. Autohändler aus der gesamten Region werden die neuesten Modelle präsentieren, die Palette reicht vom E-Mobil über den Kleinwagen, der Familienkarosse bis zu Exoten auf vier Rädern, wie dem „Speedback“ von David Brown Automotive. Der Blick in die Zukunft der Mobilität reicht bei der WZ-Autoschau aber weit über den Kotflügel der Traumautos hinaus. Um 12 Uhr werden Experten in einer Podiumsdiskussion im Hörsaalgebäude - direkt am Rande der Ausstellungsfläche - über den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) im Wuppertal der Zukunft berichten.

Auch in fünf bis zehn Jahren werden wir uns noch in Autos, Bussen, auf Rädern oder zu Fuß durch die Stadt bewegen. Wünschenswert wäre es, wenn wir dies in einer Smart City tun würden, die Künstliche Intelligenz einsetzt, um Ressourcenverbrauch und Umweltschutz zu optimieren und den Verkehr in den Städten für alle Verkehrsteilnehmer so zu gestalten, dass die Leistungsfähigkeit der Städte gestärkt und die Lebensqualität gesteigert wird.

Prof. Anton Kummert, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Elektrotechnik und Theoretische Nachrichtentechnik, sieht große Chancen, dass das Bergische Land, das vom Land NRW als Digitale Modellregion gefördert wird, auf diesem Gebiet eine Vorreiterrolle einnehmen kann. „Mit der Digitalisierung ihrer Verwaltungen haben die Bergischen Städte eines ihrer Ziele als Modellregion bestimmt. Ein zweites Feld wird die Künstliche Intelligenz als Enabler (Ermöglicher, d. Red) der Mobilität von Morgen sein. Mobilität beschränkt sich dabei nicht allein auf den Autoverkehr, sondern umfasst auch den Öffentlichen Nahverkehr sowie Radfahrer und Fußgänger.“

Die Bergische Universität hat Fördermittel für das Projekt „Bergisch.Smart“ beantragt, für dessen Umsetzung sich ein Konsortium - bestehend aus den Stadtwerken, der Bergischen Universität, der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der Neue Effizienz GmbH sowie der Städte, Wuppertal, Solingen und Remscheid zusammengefunden hat.

Fünf Handlungsfelder wurden bestimmt, auf die Prof. Kummert im Rahmen der Diskussionsrunde der WZ-Autoschau eingehen wird. Eines der Handlungsfelder ist die Verkehrssteuerung. „Wuppertal hat eine der modernsten Ampelsteuerungsanlagen Deutschlands, die mithilfe Künstlicher Intelligenz noch besser auf Verkehrssituationen reagieren könnte“, sagt Kummert. Eine Idee ist eine App, die vom Bürger und seinem Fahrzeug Daten an den städtischen Rechner liefert, der wiederum Daten über Staus und grüne Welle an den Bürger (Autofahrer, Radfahrer) zurücksendet. Die Wuppertaler Stadtwerke planen auch im Hinblick auf private Konkurrenten wie Uber in Kooperation mit den Projektpartnern rentable Nachfrage-Modelle, sogenannte On-Demand-Busverkehre. E-Mobilität und autonomes Fahren sind weitere Entwicklungen in der Zukunft, die Mobilität grundlegend verändern werden. So wird demnächst auf dem Campus Freudenberg eine Teststrecke für Elektro-Oberleitungsbusse gebaut. Die Solinger Stadtwerke wollen ihre komplette Busflotte elektrifizieren. Zurzeit wird auf den Lücken im O-Busnetz noch der Diesel angeworfen, aber diese Lücken im Betrieb sollen in ein paar Jahren mit Öko-Strom geschlossen werden. Getestet wird zudem, Strom vom O-Busnetz direkt an Ladestationen für E-Fahrzeuge abzugeben.

Autonomes Fahren ist bereits möglich, wird aber in der sogenannten Stufe 5, also ohne menschlichen Aufpasser am Lenkrad, erst serienfähig sein, wenn die Sicherheitskriterien erfüllt werden. Hier setzt das Projekt Affiance an, das im November gestartet worden ist. Affiance ist ein Prüfstand, der es erlaubt, die für das autonome Fahren benötigte Sicherheit zu entwickeln, zu prüfen und serientauglich zu machen, in dem im Labor Sensordaten von Versuchsfahrten und Simulationen kombiniert und ausgewertet werden. Projektpartner der Bergischen Universität sind hier die Aptiv Services Deutschland GmbH, das Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement mit Sitz in Wuppertal, die EMC Test NRW GmbH, die TU Dortmund und die Volkswagen AG.