Wuppertal Grüne kritisieren Verlegung des Busbahnhofs
Andere Parteien sehen keine Alternative.
Wuppertal. Freie Fahrt auf der B7: Die Aufhebung der Sperrung am 10. Juli wird von vielen Autofahrern in Wuppertal schon dringlichst herbeigesehnt. Doch die Nutzer von Bus und Bahn müssen sich bis zur Fertigstellung des Döppersbergs nebst Busbahnhof Ende 2018 gedulden. Und bis dahin „Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen“, sagt Anja Liebert, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen-Ratsfraktion. Sie kritisiert die Aufhebung der jetzigen Bushaltestelle auf der B 7.
„Der provisorische Busbahnhof an der Ohligsmühle hat während der Sperrung der B 7 hervorragend funktioniert.“ Nun werde er in Vorbereitung auf die B7-Freigabe für Asphaltierungsarbeiten ab Ende Mai geräumt. „Auf die Nutzer des ÖPNV kommen durch die Verlegung der Bushaltestellen zum Wall und zur Morianstraße weitere Umsteigewege zu“, reklamieren die Grünen. Das sei insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein Problem, führe aber auch für alle anderen zu Zeitverlusten. „Wenn Wuppertal die Verkehrswende wirklich will“, so Liebert, dann müssten „mehr Anreize geschaffen werden, den Umweltverbund zu nutzen“.
„Es ist eine Übergangslösung für die Zeit, bis der zentrale Busbahnhof fertig ist“, betont Verkehrsdezernent Frank Meyer. Er habe Verständnis für die Busnutzer, könne die Kritik der Grünen jedoch nicht nachvollziehen. Die Wege seien für ÖPNV-Nutzer künftig nicht weiter als von der Ohligsmühle: „Es kommt immer darauf an, von wo nach wo man unterwegs ist.“
Volker Dittgen (SPD), Vorsitzender des Verkehrsausschusses, reagiert überrascht: „Es war bekannt, dass der Busbahnhof erst 2018 eröffnet werden kann.“ Die Fläche werde noch für die Baustelle gebraucht. Aber die Straße sollte schon eher nutzbar sein: „Wir haben die Öffnung der B 7 versprochen und das müssen wir auch machen.“ Dafür müsse der Busbahnhof aufgelöst werden. Die Kritik aus Sicht der Nutzer von Bus und Bahn kontert er mit: „Den ganzen Döppersberg-Umbau machen wir doch für Fußgänger und ÖPNV-Nutzer!“ Die Situation am alten Busbahnhof sei nicht mehr haltbar gewesen.
Auch Elberfelds Bezirksbürgermeister Hans Jürgen Vitenius (SPD) ist „völlig verblüfft“ über die Kritik. „Wir haben das doch 15 Jahre lang geplant.“ Die B 7 länger geschlossen zu halten, sei „absurd“, findet er.
„Von Anfang war klar, dass die Ohligsmühle ein zeitlich befristetes Provisorium ist“, sagt auch Hans-Jörg Herhausen, verkehrspolitischer Sprecher der CDU, zur Aufhebung der Bushaltestelle Ohligsmühle zugunsten der B7-Freigabe. Es sei zwar bedauerlich, dass sich die Buspassagiere nun auf eine neue Behelfslösung umstellen müssten: „Doch wir hoffen, dass die WSW mit einer übersichtlichen Beschilderung für Klarheit sorgen.“ Die Stadtwerke wollen mit vielen Kommunikationsmaßnahmen den Busnutzern den Weg weisen. Nur „Schilder sind eher schwierig“, sagt WSW-Sprecher Holger Stephan. Aber ein Farbkonzept soll helfen, dass jeder die Haltestelle für den eigenen Bus findet. Dazu gibt es Karten und Flyer, auch im Internet sind bereits viele Informationen zu finden.
Aus Sicht der Stadtwerke ist die Verlagerung des Busbahnhofs in die Elberfelder City „alternativlos“. Dabei wären die WSW gern an der Ohligsmühle geblieben: „Nirgendwo lief es bisher so gut wie dort.“ Aber die Öffnung der B 7 sei eben „eine politische Entscheidung“.
Ginge es nach den Grünen, so könnte der Busbahnhof problemlos an der Ohligsmühle bleiben — „ganz einfach, indem man einen Teil der Fahrspuren auf der neuen B 7 für den ÖPNV reserviert“, so Liebert. Eine Busspur könnte eingerichtet werden und auch Haltestellen. Liebert: „Warum können die Busse nicht auch auf der B 7 fahren und halten?“