Tierschutz Grüne und FDP wollen eine Katzenschutzverordnung
Politik berät Antrag zum Schutz frei lebender Katzen. Der Katzenschutzbund begrüßt die Pläne.
In Wuppertal sollen nach dem Willen der Ratsfraktionen von Grünen und FDP künftig Maßnahmen gegen freilaufende und wildlebende Katzen eingeleitet werden. Deshalb haben die Fraktionen einen Antrag auf die Erarbeitung und Verabschiedung einer Katzenschutzverordnung gestellt, der jetzt im Hauptausschuss behandelt und an den Ausschuss für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit verwiesen wurde.
Wuppertal soll damit dem Beispiel Remscheids folgen, wo die Formulierung einer solchen Katzenschutzverordnung von einem Ausschuss bereits befürwortet wurde. Die Stadtverwaltung soll eine entsprechende Verordnung erstellen und der Politik vorlegen. Laut dem Antrag der Grünen und der FDP im Wuppertaler Stadtrat soll nun auch geklärt werden, ob eine gemeinsame Katzenschutzverordnung für alle drei Großstädte im Bergischen Städtedreieck formuliert werden kann. Die Verordnung soll dazu in enger Abstimmung mit dem Bergischen Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt erarbeitet werden.
Behörde hat schon 2018 auf
eine Verordnung gedrängt
Die Behörde hatte bereits im vergangenen Jahr auf das Problem aufmerksam gemacht und an die Kommunen im Bergischen Städtedreieck appelliert, Katzenschutzverordnungen zu erarbeiten und in Kraft zu setzen. Entsprechende Maßnahmen hätten die Kommunen aber bislang nicht eingeleitet, heißt es in dem Antrag. In Wuppertal soll die Verordnung in enger Abstimmung mit dem Veterinäramt sowie den Vertretern des Tierschutzvereins Wuppertal und des Katzenschutzbundes Wuppertal erarbeitet werden.
Die Katzenschutzverordnung soll Besitzern vorschreiben, ihre freilaufenden Tiere zu registrieren und zu kastrieren, sofern sie in bestimmten „Schutzgebieten“ leben und dort ihr Revier haben. Dadurch soll die Zahl der freilebenden Katzen reduziert und der Leidensdruck der Tiere verringert werden. Zudem sollen Vögel oder andere Beutetiere vor ihnen geschützt werden.
Immer wieder gebe es Katzenbesitzer, die ihre Tiere laufen lassen, ohne sich darum zu kümmern, ob die Freigänger Nachwuchs zeugen, sagt die Vorsitzende des Katzenschutzbunds Wuppertal, Anke Stein. Das Problem sei oft in Quartieren mit sozialen Brennpunkten anzutreffen – zum Beispiel, wenn Mieter umziehen und ihre Tiere zurücklassen. Erschwerend komme hinzu, dass Katzen vermehrungsfreudig sind. Pro Wurf können die Tiere drei bis vier Junge bekommen, die Trächtigkeit liegt im Durchschnitt bei 63 bis 65 Tagen. Das heißt: Im Extremfall kann eine Katze pro Jahr bis zu 20 Jungtiere zur Welt bringen. Der Erlass einer Katzenschutzverordnung sei deshalb für Wuppertal überfällig, betont die Vorsitzende des Katzenschutzbundes.
Offizielle Zahlen, wie viele freilaufende oder wildlebende Katzen es in Wuppertal gibt, liegen nicht vor. Festzustellen sei laut Anke Stein aber, dass die Zahl der auf der Straße lebenden Katzen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen habe. Bei den Tieren handelt es sich um entlaufene, ausgesetzte oder zurückgelassene Hauskatzen und deren Nachkommen. Pro Jahr nehme allein ihr Verein 200 bis 250 Fundtiere auf, so Stein.
Den Antrag für eine Katzenschutzverordnung hatten die Grünen – damals noch in alleiniger Verantwortung – bereits 2015 im zuständigen Ausschuss eingebracht. Hintergrund waren Probleme, mit freilebenden Katzen in Cronenberg, sagt der Grünen-Stadtrat Paul Yves Ramette.