Tierwelt Traurige Nachrichten aus dem Grünen Zoo Wuppertal: Aralandias erstes Hyazinth-Ara-Küken lebt nicht mehr

Wuppertal · Das Tierpflegeteam hat das Küken leblos im Kasten gefunden. Das teilte der Zoo am Donnerstagabend, 25. Januar, in den Sozialen Medien mit.

Hyazinth-Aras werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal/Claudia Philipp

Das Hyazinth-Ara-Küken, das am 15. Januar hinter den Kulissen der Freiflugvoliere Aralandia im Grünen Zoo Wuppertal geschlüpft ist, ist vom Tierpflegeteam leblos im Nistkasten aufgefunden worden. Die Freude war groß, als Anfang Januar zwei Eier entdeckt wurden und kurz darauf das erste leise Krächzen des geschlüpften Kükens zu hören war. Um die Aufzucht nicht zu stören, warfen die Tierpfleger zunächst keinen Blick in den Nistkasten.

Nachdem wenige Tage nach dem Schlupf jedoch keine Geräusche des jungen Aras mehr aus dem Nistkasten drangen, schaute das Tierpflegeteam schließlich nach und entdeckte das leblose Küken. Die pathologische Untersuchung des Tieres ergab, dass der Jungvogel nicht ausreichend mit Futter versorgt wurde.

Bei der Nachzucht von Hyazinth-Aras sei dies nicht ungewöhnlich, insbesondere wenn es sich um die erste Brut handelt, so der Zoo weiter. Die Eltern des Jungvogels, die sich in der Aralandia-Voliere inmitten eines großen Schwarms von Hyazinth-Aras kennenlernten und dort als Paar zusammenfanden, erlebten zum ersten Mal den Schlupf eines Kükens und waren deshalb noch unerfahren. Wie viele andere Tiere auch, müssen Hyazinth-Aras die Aufzucht eines Jungtieres erst erlernen. Mit jedem Küken sammeln die Vögel mehr Erfahrung. Dieser erste Schlupf war also ein wichtiger Lernprozess für das Ara-Paar.

Aus diesem Grund werde auch keine Handaufzucht des Nachwuchses vorgenommen, um den Tieren diesen Lernprozess und das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen zu ermöglichen und den Jungvögeln die Chance zu bieten, unter natürlichen Bedingungen heranzuwachsen. Wissenschaftliche Studien zeigten zudem, dass handaufgezogene Papageien größere Probleme bei der Partnersuche haben als von Eltern aufgezogene Küken und oft nicht zu einer Versorgung der Jungtiere in der Lage sind.

Trotz des Verlustes des Kükens sei diese erste Brut ein großer Erfolg. Der Grüne Zoo sei stolz, dass sich zum ersten Mal ein Paar in der großen Freiflugvoliere Aralandia gefunden hat, Eier legte, ein natürliches Brutverhalten zeigte, ein Ei auch befruchtet war und nach erfolgreicher Brut sogar ein Küken schlüpfte. Die ersten Schritte für eine erfolgreiche Nachzucht seien somit gemacht. Der Grüne Zoo hofft deshalb sehr, dass es bei dem Hyazinth-Ara-Paar bald erneut zu Brutaktivitäten kommt und weiterer Nachwuchs dann gesund heranwächst.

Nachwuchs wird für das Europäische Ex-Situ-Programm (EEP), das die Zucht in menschlicher Obhut koordiniert, dringend gebraucht, denn Hyazinth-Aras werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Die Zucht in menschlicher Obhut zum Aufbau einer Reservepopulation spielt deshalb eine wichtige Rolle für den Arterhalt.

(Red)