Tierwelt Grüner Zoo Wuppertal: Erstmals Nachwuchs bei den Hyazinth-Aras in Aralandia

Wuppertal · Im Dezember letzten Jahres vermutete das Tierpflegeteam bereits erste Brutaktivitäten.

Bei den Hyazinth-Aras im Grünen Zoo Wuppertal gibt es Nachwuchs.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

In der 2020 fertiggestellten Freiflugvoliere Aralandia ist hinter den Kulissen erstmals ein Küken bei den Hyazinth-Aras geschlüpft. Das teilte der Zoo am Mittwochnachmittag mit.

Die Eltern des jungen Aras lernten sich in der Freiflugvoliere kennen und zogen im Mai letzten Jahres in eine der Zuchtvolieren hinter den Kulissen von Aralandia, nachdem sie durch regelmäßige Beobachtungen eindeutig als Paar identifiziert werden konnten. Das Weibchen stammt aus dem Tiergarten Nürnberg, das Männchen schlüpfte im Tierpark Berlin und kam aus dem Zoo Heidelberg in den Grünen Zoo Wuppertal.

Im Dezember letzten Jahres vermutete das Tierpflegeteam erste Brutaktivitäten. Das Weibchen hielt sich fast dauerhaft in einem der bereitgestellten Nistkästen auf und wurde durch seinen Partner mit Futter versorgt. Als Anfang Januar beide Hyazinth-Aras den Nistkasten kurzzeitig verließen, entdeckten die Tierpflegenden darin zwei Eier. Am 15. Januar wurde schließlich das zarte Krächzen eines Kükens wahrgenommen.

Der Grüne Zoo Wuppertal freut sich sehr über einen besonderen Bruterfolg.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

Um die Aras bei der Aufzucht des Jungvogels nicht zu stören, haben die Tierpfleger bisher noch keinen Blick in den Nistkasten werfen können. Das Paar sei noch unerfahren in der Aufzucht, da es für beide Vögel der erste Nachwuchs ist. Trotzdem hoffe das Team, dass Aralandias erstes Hyazinth-Ara-Küken gesund heranwächst. Ara-Küken sind nach dem Schlupf noch nackt und blind und werden von ihren Eltern für etwa drei Monate in der Bruthöhle versorgt.

Noch in diesem Jahr ist geplant, das Zuchtpaar – wie alle Ara-Paare, die in der Voliere Aralandia zusammenfinden – im Rahmen des Erhaltungszuchtprogramms (EEP) an einen Zoo des Europäischen Zooverbandes EAZA abzugeben, wo es weiter zum Aufbau einer Reservepopulation beitragen kann.

Aralandia ist eine große, für Zoogäste begehbare Freifluganlage, die vom Zoo-Verein Wuppertal e.V. finanziert wurde und als sogenannte Hochzeitsvoliere dient. Alleinstehende Hyazinth-Aras bekommen hier die Möglichkeit, sich ihren Partner inmitten einer großen Gruppe von Artgenossen selbst auszusuchen – genau wie in der Natur. Nicht der Mensch bestimmt wer ein Paar ist, sondern die Vögel selbst. Die Idee dabei: Wenn Liebe im Spiel ist, dann steigen die Zuchterfolge.

Die Zucht in menschlicher Obhut zum Aufbau einer Reservepopulation spielt eine wichtige Rolle für den Arterhalt. Hyazinth-Aras werden auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet eingestuft. Lebensraumverlust und illegaler Fang für den Heimtierhandel führten zu einem starken Rückgang der Ara-Bestände in ihrem natürlichen Habitat.

Hyazinth-Aras sind neben dem neuseeländischen Kakapo die größte Papageien-Art der Welt. Sie bewohnen die tropischen Regenwälder Südamerikas. Die größten Bestände finden sich im brasilianischen Pantanal.

(Red)