Tiere Grüner Zoo Wuppertal: Das zweite Flamingo-Küken ist gestorben

Wuppertal · Ein Fremdverschulden oder ein Angriff durch Wildtiere sei auszuschließen. Man gehe davon aus, dass die Unerfahrenheit der Elterntiere zum Tod des Kükens führte.

Auch das zweite Küken der Chileflamingos ist gestorben.

Foto: Grüner Zoo/ Claudia Philipp

Traurige Nachrichten aus dem Grünen Zoo: Auch das zweite Chileflamingo-Küken gestorben. Das Tierpflegeteam habe das am 10. September geschlüpfte Jungtier leblos am Überlauf des Wasserbeckens gefunden, teilte der Zoo am Donnerstag mit.

Nachdem das erstgeschlüpfte Flamingo-Küken nach zwei Tagen spurlos von seinem Bruthügel verschwunden war, sei eine Wildkamera installiert worden, die nachts die Geschehnisse in der geschlossenen Freiflugvoliere Aralandia aufzeichnete.

Nach Sichtung der Kamerabilder sei ein Fremdverschulden und Angriffe durch Wildtiere, wie beispielsweise Ratten oder Marder, ausgeschlossen, hieß es weiter. Auch die mit den Chileflamingos vergesellschafteten Hyazinth-Aras sowie der ebenfalls dort lebende Pudu gefährdeten in keiner Weise die Aufzucht des Flamingo-Kükens. Vielmehr sei davon auszugehen, dass die Unerfahrenheit der Elterntiere zum Tod des Jungvogels führte. Das Küken fiel vermutlich im Rahmen von Streitigkeiten innerhalb der Flamingo-Kolonie von seinem Bruthügel, konnte diesen nicht selbstständig wiederaufsuchen und landete schließlich im Wasser.

Obwohl die Flamingos ihre Elternrolle von Anfang an vorbildlich ausführten, indem sie das Küken huderten und regelmäßig fütterten, zeigten sie sich insgesamt noch unerfahren bei der Jungtieraufzucht, hieß es weiter in der Mitteilung. So achteten sie zu wenig darauf, dass der kleine Flamingo nicht aus dem Nest fällt. Diese Fürsorge müssten die Elterntiere erst lernen. Mit jedem Küken sammeln die Vögel mehr Erfahrung und steigen die Chancen auf eine erfolgreiche Nachzucht.

Die Tage mit dem Küken seien also ein wichtiger Lernprozess für die Flamingos gewesen. Aus diesem Grund sei auch keine Handaufzucht des Nachwuchses vorgesehen, um den Tieren diesen Lernprozess und das Ausleben ihrer natürlichen Verhaltensweisen weiter zu ermöglichen.

Es sei häufig schwierig, Flamingos zum Brutgeschäft zu animieren. Deshalb sei es ein großer Erfolg, dass die Chileflamingo-Kolonie in diesem Jahr überhaupt zum ersten Mal Eier legte, ein natürliches Brutverhalten zeigte, einige Eier auch befruchtet waren und sogar Küken schlüpften. Die ersten Schritte für eine erfolgreiche Nachzucht seien somit gemacht. Weitere Eier werden aktuell noch bebrütet.

(Red)