Tierwelt Grüner Zoo Wuppertal: Neues vom Drill-Jungtier

Wuppertal · Erstmals seit 19 Jahren hat der Zoo Wuppertal damit wieder Nachwuchs bei der bedrohten Affenart gehabt.

Das Drill-Jungtier hat nun einen Namen.

Foto: Grüner Zoo Wuppertal

Am 16. August brachte Drill-Weibchen Traceuse ein Jungtier zur Welt und bescherte dem Grünen Zoo Wuppertal damit erstmals seit 19 Jahren wieder Nachwuchs bei dieser bedrohten Affenart. Das männliche Jungtier entwickelt sich prima und wurde vom Tierpflegeteam auf den Namen Kito getauft.

Auf Suaheli, der meistgesprochenen Sprache in Afrika, bedeutet der Name Kito Juwel. Für den Zoo und das Europäische Ex-Situ-Programm (EEP), das die Zucht in menschlicher Obhut koordiniert, ist der kleine Kito kostbar wie ein Juwel, denn Drills gehören zu den am stärksten bedrohten Affenarten Afrikas. Jeder Nachwuchs sei daher extrem wertvoll und leiste einen wichtigen Beitrag zum Arterhalt.

Wie zuvor berichtet verlief der Start ins Leben für den jungen Drill recht holprig. Dem noch unerfahrenen Muttertier Traceuse fiel Kito bei einem Sprung aus den Armen. Uyo, das zweite Weibchen der Drill-Gruppe, nahm das Jungtier daraufhin an sich und ließ die Mutter nicht mehr zu ihm. Ein solches Kidnapping-Verhalten ist nicht ungewöhnlich und wird auch in der Natur häufig beobachtet. Dem Tierpflegeteam gelang es schließlich, Uyo vom Jungtier abzulenken, sodass Traceuse ihren Sohn wieder säugen konnte. Für einige Tage blieb Traceuse mit dem Männchen Kano vom Rest der Gruppe separiert, um die Mutter-Jungtier-Bindung zu stärken und dem Weibchen die Chance zu geben, sicherer im Umgang mit ihrem Nachwuchs zu werden.

Seit vergangener Woche lebt die gesamte Drill-Gruppe wieder zusammen. Traceuse kümmert sich vorbildlich um Kito, hält ihn sicher und schirmt ihn selbstbewusst vor Uyo ab. Um den Drills eine ruhige Rückzugsmöglichkeit zu bieten, bleibt das Affenhaus weiterhin geschlossen. Die Tiere können aber regelmäßig auf den Außenanlagen beobachtet werden.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Drills liegt in Kamerun, Nigeria und auf der Insel Bioko. Wilderei und Lebensraumzerstörung sorgen dafür, dass die Bestände dieser Regenwaldbewohner immer mehr zurückgehen. Neben der Beteiligung am Erhaltungszuchtprogramm der Zoovereinigung EAZA - the European Association of Zoos and Aquaria unterstützt der Grüne Zoo Wuppertal zusammen mit dem Zoo-Verein Wuppertal e.V. seit vielen Jahren den Verein Rettet den Drill e.V. , der sich dafür einsetzt, den Drill in seinem natürlichen Lebensraum zu erhalten.

(Red)