Gunter Gabriel: Ein Leben mit Frauen, Geld und Johnny Cash
Gunter Gabriel lieferte in der Börse seine ganz spezielle Show ab und wurde begeistert gefeiert.
Wuppertal. Eine unverwechselbare Stimme und eine außergewöhnliche Lebensgeschichte — optimale Voraussetzungen für eine Lesung. „So etwas ist eigentlich etwas unheimlich Langweiliges“ sagt Gunter Gabriel, bevor er am Mittwoch in der Börse an der Wolkenburg seine Biografie vorstellte. „Wer einmal tief im Keller saß“ heißt ein Lied von ihm und ist zum Titel seiner Biografie geworden, die mit Oliver Flesch zusammen entstanden ist.
Zur Lesung hatte der Sänger und Komponist auch seine Gitarre mitgebracht, die ihm schon öfter das Leben gerettet hat. Mit Musik, viel Humor und keinem Blatt vorm Mund machte er aus einer Lesung eine Show. Petr Rehak (Gitarre) war dabei, um ihn musikalisch bei der Vorstellung zu begleiten.
Viel mehr als das Vorwort las Gunter Gabriel gar nicht vor. Stattdessen beantwortete er Fragen und erzählte, wie er als Kind eines Arbeiters zum Singen kam und später von seinem Vorbild Johnny Cash nach Amerika eingeladen wurde. „Ich habe mich willkommen gefühlt. Das ist der Reichtum meines Lebens“ sagte der 69-Jährige, der einem Gast im Publikum seine Kreditkarte anbot, weil mit ihr ohnehin nichts zu holen sei.
Auf Zwischenrufe ging er locker ein, sprach über das Leben, die Gesellschaft und seine Vergangenheit. „Viele meinen, ich wäre ein Frauenhasser, aber ich bin ein Bewunderer von Frauen.“ Er sei immer noch auf der Suche nach seinem Glück, verriet der viermal Geschiedene. Rex Gildo und Roy Black? Er hat sie gekannt und überlebt: „Roy, war ein netter Kerl“, sagte Gunter Gabriel, sang seine Countrylieder, und das Publikum war begeistert.