Gunter Gabriel in der Bar Celona
Wuppertal. Er teilt mit Johnny Cash das Schicksal, nur wenig mehr als eine Oktave bedienen zu können, genießt aber gegenüber dem großen amerikanischen Country-Sänger den Vorteil, dass es zufällig dieselbe Oktave ist.
So kann Gunter Gabriel, am Montag zu Gast in der Bar Celona, locker auf der Welle reiten, die der All Time Star in Bewegung gesetzt hat.
Schon die zweite Nummer war der Abräumer „Ring of Fire“, aber auch „Boy named Sue“ und Kris Kristoffersons grandioses „Help me make it through the Night“ waren im Angebot. „Hast du was bezahlt?“, fragte Gabriel von der Bühne herab, wohl wissend, dass seine Show gegen freien Eintritt zu haben war.
Die Fans freute es, so wie sie sich köstlich amüsierten bei Gabriels lockeren Sprüchen, die meistens schon unter der Gürtellinie ansetzten, um dann noch tiefer zu rutschen. So musste Gast Uwe einen geschmeidigen Hieb wegen seiner Leibesfülle einstecken: „Ich frag mich schon die ganze Zeit: Wie treibt ihr es eigentlich?“ Uwe nahm’s grinsend und sang mit bei „Hey Boss, ich brauch mehr Geld“. Seit seinem Debüt mit diesem Song 1974 hat Gabriel äußerlich Federn gelassen, hält aber die gesangliche Form und behauptet: „Ich möchte nie wieder 28 sein. Damals hab ich ja nicht geahnt, dass man mit 72 noch so viel Dampf in den Knochen hat.“
Den Dampf sogen die Besucher des Konzerts zufrieden auf und bekamen gegen Applaus solide Mucke aus drei Gitarren und einer rauen Kehle. gör