Cronenberg Guter Start für die umgebaute Stadtteilbibliothek in Cronenberg

Cronenberg. · Die Stadtteilbibliothek ist schon länger wieder offen - aber wegen Corona konnte man sie lange nicht betreten. Jetzt können Besucher aber tatsächlich das umgestaltete Innere sehen. Alle Neuerungen können sie aber nicht nutzen.

 Christian Brenscheidt in einer der neuen Sitzgelegenheiten in der Stadtteilbibliothek.

Christian Brenscheidt in einer der neuen Sitzgelegenheiten in der Stadtteilbibliothek.

Foto: Schwartz, Anna (as)

Die alte Borner Schule, denkmalgeschütztes Gebäude im Schatten der Reformierten Kirche, steht seit Kurzem – auch abgesehen von der Geographie – wieder im Cronenberger Zentrum. Die Stadtteilbibliothek bereichert die alte Schule, die durch das TiC-Theater bereits eine prominente Adresse hat, aufs Neue. Fast ein Jahr lang war sie wegen Renovierungen geschlossen und konnte auch nach der Wiedereröffnung Anfang Juni nicht wie vorgesehen genutzt werden; das Corona-Virus ließ nur zu, bereits vorbestellte Medien abzuholen.

Mittlerweile ist der Zutritt auch zur ganzen Bibliothek erlaubt, es kann gestöbert und sich erstmals umgesehen werden. So macht sich auch Angelika Pfeil, die seit zwanzig Jahren die Cronenberger Stadtteilbibliothek nutzt, ein erstes Bild der Räume nach den Umbauarbeiten: „Frisch, freundlich und schön hell überall“, befindet sie. Auch freut sie sich über die Rückgabemöglichkeit der Medien per Computer; „das hatten wir vorher nicht“.

Es ist ein Sinnbild für den Ruf, der den Borner Räumlichkeiten im neuen Gewand vorauseilte: Die Cronenberger Abteilung sei nun die modernste aller Wuppertaler Stadtteilbibliotheken. Stimmt das? „Auf alle Fälle“, bestätigt Leiter Christian Brenscheidt. Die sogenannten „Selbstverbucher“, an denen die rund 8000 Exemplare elektronisch ausgeliehen und zurückgegeben werden können, sind dafür nur ein Beispiel.

Möbel und Raumkonzepte stehen mehr im Fokus

Auch wird der Fokus nun verstärkt auf die räumliche Anordnung gelegt. „Wir haben ein ganz neues Konzept der Möblierung, die hat jetzt einen viel höheren Wert“, erläutert Brenscheidt. Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen, noch aber sind sie pandemiebedingt gesperrt. Auf lange Sicht soll dadurch eine Art Literatur-Café entstehen. Kreisrunde Regale und ein Spielhaus in der Kinderabteilung sorgen überdies für Blickfänge, außerdem werden bewusst mehr Bücher mit dem Cover nach vorn aufgestellt. „Mit dem Buchrücken kann man weniger anfangen“, erklärt der Bibliothekar dazu. Auch inhaltlich werden neue Wege weiter ausgebaut, so wurde etwa die Videospiel-Abteilung erweitert; allgemein soll der Bestand noch erhöht werden. Und: Nach der Zeit der Corona-Beschränkungen ist geplant, einen Lernraum zu ermöglichen.

15 Personen dürfen gleichzeitig in die Bibliothek

Aktuell sind die Regeln noch in Kraft, nur fünfzehn Personen sind gleichzeitig zwischen den Bücherregalen zugelassen. Doch Christian Brenscheidt versichert: „Es gibt keine langen Wartezeiten“. Dass es die überhaupt von Zeit zu Zeit gibt, verdankt die Stadtteilbibliothek dem guten Betrieb seit der Neueröffnung.

Brenscheidt hat seit dem Neubeginn schon Rückmeldungen zum Umbau aufnehmen können: „Vielen gefällt es, aber einige sagen, es sei zu kalt.“ Abhilfe soll geschaffen werden, Kleinigkeiten wie Bilder an den Wänden fehlen noch. Grundsätzlich aber sei die Freude groß gewesen, dass in der Borner Straße wieder Medien ausgeliehen werden können, und auch die Erneuerungsmaßnahmen seien wohlwollend aufgenommen worden. Als „sehr ruhig, gemütlich und modern“ nehmen Julia Sand und Stefanie Klingenhöfer die Bibliothek wahr. Sie stöbern im Bereich der Jugendbücher und würden, wenn es möglich wäre, auch die noch abgesperrten Sitzgelegenheiten in Anspruch nehmen. Bibliothekar Brenscheidt bemerkte in den ersten Wochen die „Freude darüber, dass die Bibliothek nicht aufgegeben wurde. Ich habe das Gefühl, dass die Leute das zu schätzen wissen“. So auch Anneke Blievernicht; sie findet es nicht nur „toll für uns in Cronenberg, um die Ecke Bücher, DVDs und CDs ausleihen zu können“, sondern stellt auch den symbolischen Wert für den Stadtteil heraus: „Schön, dass das denkmalgeschützte Gebäude erhalten bleibt.“