Stadtentwicklung Bald Baustart für Platz in Cronenberg

Cronenberg. · Die Bauarbeiten können beginnen: Die Verträge zwischen Kirche und Bürgerverein sind unterschrieben, jetzt wird ein Architekt gesucht.

 Auf dem Kirchplatz soll ein „Platz für alle“ entstehen.

Auf dem Kirchplatz soll ein „Platz für alle“ entstehen.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Trotz des regnerischen Wetters sah man am Donnerstagabend auf dem planierten Platz an der Reformierten Kirche bei Vertretern der Gemeinde und des Cronenberger Heimat- und Bürgervereins (CHBV) nur fröhliche Gesichter. Kirche und CHBV erfüllen mit dem rund 650 Quadratmeter großen Gelände den Cronenbergern einen lange gehegten Wunsch: „Ein Platz für alle soll hier entstehen“, versprach Rolf Tesche, der Vorsitzende des CHBV. 

Er erläuterte die Stationen auf dem Weg zu diesem Areal für die Allgemeinheit im „Dorp“, für die es lange nichts Vergleichbares gab. „2007 wollte die Kirche den Platz wegen Geldmangels verkaufen und zur Wohnbebauung nutzen lassen. Doch das wurde mithilfe von mehreren tausend Unterschriften verhindert“, berichtete Tesche von den vorausschauenden Bürgervereinsmitgliedern, die wohl schon damals andere Pläne mit dem Kirchplatz hatten.

Die Pläne brauchten lange zur Reifung, da für eine zweckmäßige Gestaltung des Platzes Mittel nötig waren, die weder die Kirche noch der Bürgerverein hatten. Trotzdem entwickelte der CHBV ein Konzept, das bei der Stadt Wuppertal Anklang fand und dem auch die Reformierte Kirche als Eigentümerin des Platzes in einem Gespräch in der „Hütte“, dem Domizil des CHBV, im Dezember 2018 zustimmte.

Die Projektplanung beinhaltete, dass bei der Herrichtung des Kirchplatzes die lokale und regionale Geschichte aufgearbeitet und das historische Kirchengebäude besser in Szene gesetzt werden soll. „Durch den Rückbau des in der zweiten Reihe stehenden Wohngebäudes wird zudem die Sichtachse zur Kirche frei und der Platz vergrößert“, erläuterte Axel Dreyer, Beiratsmitglied des CHBV den Zuhörern am Donnerstagabend.

Auf der Suche nach einem auf diese Zwecke zugeschnittenen Förderprogramm wurde man im Laufe des Jahres 2019 auch fündig. Und am 22. September des vorigen Jahres wurde auch dank aktiver Unterstützung durch die Stadt Wuppertal bei der Bezirksregierung in Düsseldorf ein Förderantrag eingereicht, der am 6. Mai – trotz Corona – positiv über rund 300 000 Euro beschieden wurde, wobei gut weitere zehn Prozent der Investitionssumme als Eigenanteil aufgebracht werden müssen.

Die Verträge zwischen der Reformierten Kirche und dem CHBV, der als Betreiber des Kirchplatzes auftritt, konnten geschlossen werden, und nun war allen Beteiligten die Vorfreude auf den „Platz für Alle“ anzusehen.

Rolf Tesche hofft, bald einen Architekten zu finden

„Jetzt müssen wir die Architektenstelle ausschreiben“, so Rolf Tesche und hofft, dass man in etwa vier Wochen einen geeignet Kandidaten gefunden hat. „Dann werden die Gewerke ausgeschrieben“, erklärte Tesches Stellvertreter, Rechtsanwalt Stephan Ries.

„Das Gremium, das künftig über die Belegung des Kirchplatzes und die Art der Veranstaltungen befinden soll, wird zu gleichen Teilen durch Vertreter des CHBV und der Kirche besetzt“, bestätigte Winfried Straube als Vertreter der reformierten Gemeinde, wobei die Kirche als Eigentümerin des Platzes den „ersten Zugriff“ habe.

„Bei der Pflege des Platzes möchten wir gern die Stadt ins Boot holen, die uns auch bei dem Antrag und der Kostenerstellung sehr geholfen hat“, wirft Tesche schon einen Blick in die Zukunft.

Und wann soll der „Platz für alle“ mit Leben erfüllt werden und damit die kulturelle und gesellschaftliche Szene im „Dorp“ wesentlich bereichern? Ralf Kiepe vom Cronenberger Heimat- und Bürgerverein wagte dazu eine optimistische Prognose: „Es wäre schön, wenn das bis Mitte 2021 klappen würde, denn dann feiert die Reformierte Kirche ihr 250-jähriges Bestehen.“

Die den Stadtteil prägende Reformierte Kirche in Cronenberg wurde am 15. Mai 1771 eingeweiht und gehört zu den eindrucksvollsten Gotteshäusern im Bergischen Land. Die Reformierte Kirche entspricht dem Typ der „Bergischen Predigtkirche“ und wurde nach dem Vorbild der Alten Reformierten Kirche in Elberfeld gebaut. Sie ist insgesamt 50,24 Meter hoch und verfügt in ihrem Inneren über 850 Sitzplätze.