GWG: Weg mit „Altlasten“, Investition in Neubauten

Wohnungsmarkt: Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal veräußert weitere Häuser in Vohwinkel.

Wuppertal. Raus aus der Wohnung? Höhere Miete? Das sind Fragen, die sich die Bewohner der Mehrfamilienhäuser Grotenbecker Straße 2-8 und Yorckstraße 33 und 35 jetzt womöglich stellen - denn sie bekommen einen neuen Vermieter.

Bislang gehörten die Blocks der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Wuppertal (GWG). "Der Kaufvertrag ist unterschrieben", ist von dort zu hören. Voraussichtlich Ende September würden die Mieter über Details informiert. Sorgen brauche sich niemand zu machen, sagt GWG-Sprecherin Gerhild Gössing: "Der Mietvertrag besteht ja weiter." Und auch Mieterhöhungen nach Sanierungen folgten "festen Regeln".

Die Häuser in Vohwinkel sind nicht die einzigen, die in diesem Jahr von der GWG veräußert wurden - allein 2009 habe man sich von 119 Wohnungen getrennt, im laufen Jahr 2010 seien es bislang 98, so Gössing. "Und 700 weitere sind bereits für den Verkauf genehmigt."

Die GWG ist die größte Vermieterin Wuppertals. Knapp 6200 Wohnungen gibt es derzeit im Bestand, verteilt über das ganze Stadtgebiet und auf die unterschiedlichsten Baujahre. "Verkauft wird nichts, was noch bestens in Schuss ist", sagt Gerhild Gössing, und natürlich trenne man sich auch nicht von Gebäuden, die gerade erst aufwändig saniert worden sind. Davon gibt es einige: "2009 und 2010 lagen die Investitionen in Modernisierungen bei rund 20 Millionen Euro." Wo viel getan werde, entscheide auch immer die Marktlage, so Gössing. Und die ist Wuppertal bekanntermaßen nicht unproblematisch.

Bei der GWG gibt es nach eigener Aussage rund zwei Prozent Leerstand, im Stadtgebiet insgesamt sind rund vier Prozent der Wohnungen unbewohnt.

Bestes Beispiel für gelungene Modernisierung seien die Gebäude am Sedansberg, so Gössing, Siedlungshäuser aus den 1920er Jahren. "An der Amselstraße werden 1,2 Millionen Euro in den Umbau des "Köhlerturms" gesteckt. Im Frühjahr 2011 soll das sechsgeschossige Gebäude mit acht Wohnungen sowie Balkonen und Aufzug fertiggestellt sein. Erledigt seien mittlerweile fast alle größeren Sanierungen, so Gössing. Vor allem gebe es wieder neue Projekte: "In den vergangenen zehn Jahren haben wir nicht mehr in Neubauten investiert." Das soll sich ändern. Geplant ist unter anderem das Projekt "Michaelsviertel" am Uellendahl, eine Kooperation mit der Caritas.