Vohwinkel als Endstation Sehnsucht für Musikliebhaber

Bürgerbahnhof: Im Bahnhof Vohwinkel soll es ab September eine neue Konzertreihe geben; in einer Atmosphäre wie im Wohnzimmer – mit Akustik-Pop und Folk.

Wuppertal. Zuweilen ist es ja die größere Entfernung, die uns Dinge klarer sehen lässt. So auch bei Bastian Küllenberg. In Haan geboren, in Vohwinkel aufgewachsen und bis nach dem Zivildienst dort gelebt, zog er zum Studium nach Bonn. Gut acht Jahre lebte er am Rhein, bis es ihn wieder in die Heimat verschlug. Eine Erkenntnis nach der Rückkehr: Es tut sich was in der Stadt. "Vor ein paar Jahren hatte man das Gefühl, die Stadt stirbt aus", sagt Bastian Küllenberg. "Mittlerweile sieht man viel mehr Außengastronomie und auch kulturell gibt es viele kleinere Bewegungen wie die Hebebühne oder das Sommerloch."

Küllenberg macht eine gewisse "Kiez-Kultur" in Wuppertal aus. "Die gibt es so auch in Berlin oder Hamburg, in Düsseldorf und Bonn aber beispielsweise nicht." Nur in Vohwinkel, seiner alten und neuen Heimat, da sei es - nun ja - ruhig. Doch die Aktionen des Bürgerbahnhofs brachten den Musikjournalisten und Veranstalter auf eine Idee: Unter dem Titel "Endstation Sehnsucht" konzipierte der 28-Jährige eine Konzertreihe.

"In den Räumlichkeiten des Bürgerbahnhofs werden von September bis November einmal im Monat intime Konzertabende mit Songwritern aus dem In- und Ausland stattfinden", verrät Kühlenberg. Vorbild waren so genannte Wohnzimmer-Konzerte, die er zu Studentenzeiten veranstaltet hat. "Eine solche intime Atmosphäre wollen wir auch bei unseren Konzerten erreichen." Dazu soll es gemütliche Sofas, gediegene Beleuchtung - und eben handgemachte Musik geben. "Vohwinkel ist vielleicht ein schwieriger Standort für solche Konzerte", sagt der 28-Jährige.

Aber er setzt darauf, dass sich das schnell in der Stadt herumspricht - "in Wuppertal ist die Szene eng vernetzt" - und Passanten vielleicht einfach vorbeischauen. Denn schließlich geht es darum, dass "der Stadtteil nicht verödet".