Eiskalter Siegeszug bis in die Formel 1

Die „Ice Factory“ vom Westring ist weiterhin stramm auf Erfolgskurs – und beliefert namhafte Kunden mit ihrem Nutzeis.

Wuppertal. Der Sommer ist so gut wie vorbei, die Ferien auch. Um das Gefühl von Sommer, Sonne, Sonnenschein wieder aufleben zu lassen, schlürfen immer mehr Deutsche Cocktails statt Bier. Und Wuppertal ist eine der Hochburgen für die bunten Drinks. Jüngst sorgte Barkeeper Paollo Frisella mit dem Titel "NRWs schnellster Barkeeper" für Furore. Doch auch das Crushed Ice, das für die Getränke benutzt wird, kommt oft aus Wuppertal.

Erst seit 2004 ist das lose rollende Eis jedoch im Handel - und die Wuppertaler "Eis-Fabrik" war nach eigenen Angaben der erste Anbieter auf dem Markt. Seither werden permanent neue Verfahren, auch für die Qualität, entwickelt. Auch aus diesem Grund erfreut sich das abgepackte Eis bei Gastronomen immer größerer Beliebtheit. Durch das Frosten mit Stickstoff werden nicht nur Bakterien abgetötet, auch kleben die Eisstücke nach dieser Behandlung nicht mehr aneinander. Genaues Dosieren wird so möglich. In Wuppertal verwendet die Franchise-Kette "Sausalitos" das Nutzteis der Ice Factory für seine Mixgetränke, erzählt Geschäftsführer Walter Gott. Was der 59-Jährige seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2003 geschafft hat, ist eine Erfolgsgeschichte, die ihresgleichen sucht.

Eine Abwanderung ins Ausland kommt für den Diplom-Wirtschaftsingenieur nicht in Frage. Das sei logistisch nicht sinnvoll - weder finanziell noch klimatechnisch. Auch habe die Stadt Wuppertal die Ansiedlung der Firma am Westring von Beginn an unterstützt, betont Walter Gott.

Von hier aus geht das Nutzeis als Eiswürfel, Scherbeneis oder eben als Crushed Ice auf Reisen in ganz Zentraleuropa. Das größte Wachstum gibt es momentan in den Niederlanden. Die Formel1 lässt alle Rennen in Europa mit dem Wuppertaler Eis beliefern. In Deutschland zählt die Eis-Fabrik zudem nicht mehr nur die Großhandelsketten wie Metro und Handelshof zu seinen Abnehmern, sondern auch die SB-Warenhäuser Real, Kaufland und die Edeka-Gruppe.

Der Cocktail ist in den deutschen Haushalten angekommen und der Renner bei Dinnerpartys und Familienfesten. Aus dem Angebot von Bars und Kneipen ist er gar nicht mehr wegzudenken. Die Zukunft der Ice Factory ist damit gesichert. "In fünf Jahren sprechen Sie dann vielleicht mit einer neuen Geschäftsführerin", verrät Walter Gott, denn seine 25-jährige Tochter studiert nach Jura nun BWL und will in des Vaters Fußstapfen treten - so wird aus einem jungen Unternehmen ein Familienbetrieb. Sohn Daniel (27) ist bereits für die Hygiene sowie für die gesamte Technik und die Qualitätssicherung zuständig.