Wirtschaft zieht kräftig an
Die Exportquote der Wuppertaler Industrieunternehmen liegt bei satten 52,5 Prozent. Der Optimismus der Firmen hält an.
Wuppertal. Die Wuppertaler Industriebetriebe mit mehr als 50 Beschäftigten profitieren derzeit prächtig von der anziehenden Konjunktur. In den ersten sechs Monaten zog der Umsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres um 12,4 Prozent an. Im Vergleich der Monate Juni ist es sogar ein Anstieg um mehr als 18 Prozent.
Besonders das Geschäft mit dem Ausland zieht kräftig an. Im Halbjahresvergleich gibt es aktuell ein Plus von mehr als 20 Prozent. Damit liegt die Exportquote der Wuppertaler Industriebetriebe auf einem historischen Höchststand von 52,5 Prozent. Das heißt: Mehr als jeder zweite Euro Umsatz wird im Geschäft mit dem Ausland gemacht.
"So lange es keine Rückschläge von den Finanzmärkten gibt", rechnet Uwe Mensch von der IHK auch nicht mit wieder einbrechenden Daten. Im Gegenteil: Die Prognosen der Unternehmer spiegelten in den vergangenen Konjunkturumfragen eine optimistische Grundhaltung. Und dieser Optimismus hat sich bislang nicht nur bewahrheitet, er hält sogar an, so Mensch. Zwar werden die absoluten Spitzenwerte der ersten drei Quartale aus dem Jahr 2008 nicht erreicht, doch die Tendenz geht eindeutig nach oben.
Risiken? Da nennt Mensch vor allem extrem steigende Rohstoffpreise, die sich aufgrund der anziehenden Wirtschaftstätigkeit vor allem im Ausland deutlich verteuern. Ein ganz anderer Effekt der konjunkturellen Erholung ist der wieder stärker auftretende Fachkräftemangel. Den sieht die heimische Wirtschaft zwar langfristig nicht als großes Problem. Und die größten Sorgen, die es im Jahr 2001 noch gab, sind längst abgearbeitet. Doch nachdem zu Jahresbeginn noch nur vier Prozent der Unternehmen über einen Fachkräftemangel klagten, sind es jetzt schon wieder etwa 16 Prozent. Dementsprechend wird die Fachkräftesicherung zum Schwerpunktthema der IHK.
Was die Branchen angeht, so punktet im IHK-Bezirk vor allem der Fahrzeugbau mit einem Plus von fast 46 Prozent. Satte Zuwächse gibt es auch in Kunststoffindustrie (fast 29 Prozent) und Chemieindustrie (5,4). Wieder im Umsatzplus ist auch der Maschinenbau, wo dem Vernehmen nach jedoch der Auftragseingang insgesamt deutlich stärker anzieht.
Im Bergischen hinkt Remscheid derzeit mit einem Plus von nur 7,1 Prozent hinterher.